Gefährlicher als die Mafia



IMMER WIEDER MITTWOCHS

24./25.12.2014 – KW 52

Erfolgskiller und andere gefährliche Zeitgenossen
Messerscharfer Trugschluss Doppeltes Missgeschick Hätte ich doch nur Bis zum Umfallen Das kenne ich schon Ewige Gewissheiten Der Supergau Sargnägel statt Rettung Saugefährlich   Doppelte Bescherung


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Erfolgskiller

    Erfolg wird im allgemeinen Sprachgebrauch als etwas Positives bewertet. Grundsätzlich ist Erfolg jedoch ein neutraler Begriff. Buchhalter und Steuerberater wissen das. Die betriebliche Erfolgsrechnung kann sowohl positiv (Gewinn) als auch negativ (Verlust) sein. Erfolg ist eben etwas, was erfolgt. Das hat mit Ursache und Wirkung zu tun. Egal was wir tun, es wird diesem Tun immer etwas folgen.

    Der kopflastige Mensch kommt da natürlich auf eine glorreiche Idee. Er denkt, schlau wie er ist, wenn ich schon keinen Erfolg habe, dann gehe ich wenigstens dem Misserfolg aus dem Weg. Deswegen schließt er messerscharf: wenn ich in dem einen oder anderen Fall gar nichts tue, kann mir auch nichts passieren. Die Sache kann nicht in die Hose gehen.

   Dieser Trugschluss wirkt sich oft verheerend aus. Er bringt den schlauen Nichtstuer gleich doppelt in die Klemme. Möglicherweise tritt ein unerwünschtes Ereignis gerade deswegen ein, weil er nichts getan hat oder er befindet sich jetzt an einem Ort, den er besser schon gestern verlassen hätte.

   Das doppelte Missgeschick resultiert aus seiner Ohnmacht. Er hat nichts getan, muss aber genau deswegen die Folgen ausbaden. Die haben nun ausschließlich andere durch ihr Tun ausgelöst haben. Er aber hat die Macht des Handelns aus der Hand gegeben und seine Chance verspielt. Sein Einfluss auf die eigenen Geschicke ist gleich Null. Nun steht er ohne da und leidet unter den Folgen. „Hätte er doch nur …“

    Damit haben wir einen weitverbreiteten Erfolgskiller identifiziert. Nicht-Tun, statt Tun. Viele Menschen tun sich schwer mit dem Tun. Sie sind zwar meistens beschäftigt, aber zielgerichtete notwendige Aktivitäten kommen oft zu kurz. Verzichten wir zunächst einmal auf eine tiefergehende Analyse, warum das so ist.

Bis zum Umfallen beschäftigt,
aber nichts getan.

       Dennoch könnte es sich auszahlen, wenn wir einem Symptom für diesen erfolgsverhindernden Aktionsmangel etwas Aufmerksamkeit schenken. Ein regelrechtes Virus fördern wir dabei zutage. Zunächst völlig harmlos kommt es daher. Sie empfehlen jemandem ein Buch. Der Gesprächspartner oder die Gesprächspartnerin „kennt es“ schon. Das ist schön. So haben Sie wenigsten Gesprächsstoff.

    So wird eine eingespielte alltägliche Redewendung zur Falle. Beim Buch, beim Film, bei Fotoapparat klappt alles noch hervorragend. Der eine kennt bereits was, was der andere dadurch kennen lernt. Kritisch wird es, wenn der Hinweis, die Empfehlung sich auf etwas Komplexeres bezieht: einen Gedanken, eine Idee, eine politische Ansicht, ein Businessmodell, ein Gesundheitskonzept oder eine Strategie zum Umweltschutz.

    Wenn Ihnen hier entgegenschallt „das kenne ich schon“, ist es Zeit für die roten Warnlampen. Schneller als der Schall könnte Ihr gut gemeinter in der nächstbesten Schublade verschwinden, sei er auch noch so fundiert. Nicht weiter schlimm, könnten Sie sagen. Richtig, Ihnen bleibt ja alles erhalten, ist ja Ihre schöne Erfahrung. Schade, der andere hat halt Pech gehabt. Er weiß noch nicht einmal, was ihm entgeht.

    Problematischer wird es umgekehrt. Wenn an Sie etwas herangetragen wird. Wenn Sie das sofort in die Schublade „das kenne ich schon“ entsorgen, haben Sie gar nichts in der Hand. Der andere hat es aber noch. Unseligerweise vermischt sich in solchen Fällen Glaube mit Gewissheit zu einem heillosen Durcheinander. Wir glauben etwas zu wissen oder schon zu kennen. Das kann sich zum größten anzunehmenden Problem entwickeln und hat die Menschheit immer wieder an den Rand des Untergangs gebracht.

    Natürlich ist das kein Plädoyer für das Fähnchen im Wind. Gerade mit einem ausgereiften Selbstbewusstsein fällt es uns jedoch leicht, anderen „Gewissheiten“ gegenüber offen zu sein. Vielleicht ist ja doch etwas für uns dabei, wenn nicht, auch gut. Das heißt bei weitem nicht, dass wir jeden Quatsch mitmachen müssen

Der Megakiller ist und bleibt
die Steigerung von „das kenne ich schon“
:

Das kenne ich schon alles.

    Was ist dabei das Hauptproblem? Klar, wer schon alles weiß, kann nichts mehr dazulernen. Die Konfrontation mit diesem Problem hat schon viele rechtschaffene Geister zur Verzweiflung gebracht.

Wer schon alles weiß,
kann nichts mehr dazulernen

   Aber auch das ist noch zu toppen. Wer denen, die die Gewissheit mit Löffeln gefressen haben, auf den Leim und für sie auf die Straße geht, dem ist kaum noch zu helfen. Da können Zehntausende daneben stramm stehen und glauben,  sie wären der Nabel der Welt. Zur Rettung des Abendlandes sind sie nicht berufen. Eher taugen sie als Sargnägel zu dessen Untergang.

 Keine Wirkung ohne Ursache.

     Wer wirft uns die größten Knüppel zwischen die Beine? Darüber hat ein italienischer Wirtschaftshistoriker Nachforschungen angestellt. Er hat an der Sorbonne und an der London School of Economics studiert und in Berkeley, Kalifornien gelehrt. Seinen launigen Ergebnissen hat er folgende Einleitung vorangestellt.

(Das folgende Originalzitat stammt aus „Allegro ma non troppo,
von Carlo M. Cipolla, Verlag Klaus Wagenbach, Berlin)


Gefährlicher als die Mafia
Wer verhindert Wohlstand und Glück?

Mafia-Mafioso    „Die Angelegenheiten der Menschheit liegen nach allgemeiner Überzeugung ziemlich im Argen. Das ist keineswegs neu: soweit man zurückblicken kann, haben sie immer schon ziemlich im Argen gelegen. Die schwere Last aus Unglück und Not, die die Menschen sowohl als Einzelwesen als auch als Mitglieder der organisierten Gesellschaft mit sich schleppen müssen, ist im Kern das Ergebnis der völlig unbegreiflichen – und ich wage die Feststellung, dummen – Art und Weise, wie das Leben von allem Anfang an organisiert wurde.

    Durch Darwin wissen wir, dass wir unseren Ursprung mit anderen Spezies des Tierreichs teilen, und jede Spezies, vom kleinsten Wurm bis zum Elefanten, muss, wie man weiß, ihren Teil an tagtäglichen Mühen, Ängsten, Frustrationen, Qualen und Widrigkeiten ertragen. Die Menschen besitzen allerdings das Privileg, sich ein zusätzliches Gewicht, eine Extradosis an täglichen Plagen aufhalsen zu müssen, die von einer Gruppe von Personen verursacht werden, die genauso Menschen sind wie alle anderen.

    Diese Gruppe ist viel mächtiger als die Mafia, die Rüstungsindustrie oder die Kommunistische Internationale. Es handelt sich um eine Gruppe ohne feste Organisation, sie bildet keinen Flügel innerhalb irgendwelchen Fraktionen, sie hat keinen Vorstand, keinen Präsidenten, keine Satzung, und dennoch gelingt es ihr, in so perfektem Einklang zu agieren, als würde sie von unsichtbarer Hand geführt. Dies geschieht in einer Weise, dass die Aktivitäten eines einzelnen Gliedes dieser Gruppe die Wirksamkeit aller anderen Glieder entscheidend stärken und ausweiten. Die Natur, der Charakter und das Verhalten der Glieder dieser Gruppe sind Gegenstand der nachfolgenden Seiten.

   An dieser Stelle scheint es mir notwendig, kurz darauf hinzuweisen, dass dieser Essay weder das Resultat einer zynischen Haltung noch eine Übung in gesellschaftlichem Defätismus ist, ebenfalls auch nicht mehr als irgendein Buch über Mikrobiologie. Die folgenden Seiten sind in Wirklichkeit das Ergebnis eines konstruktiven Bemühens, eine der mächtigsten und dunkelsten Kräfte zu untersuchen und zu erkennen, um sie auf diese Weise möglichst zu neutralisieren, denn sie ist dafür verantwortlich, dass die Zunahme von Wohlstand und menschlichem Glück verhindert wird.“


 

Nutzen wir die Zeit
und fahren die Ernte für das Schwimmen gegen den Strom ein.

⇒Originalauszug aus Modul 4
(Bitte beachten Sie die Nutzungsbedingungen)


Zum ersten Mal hier?
Bevor Sie sich um den folgenden Teil kümmern, lesen Sie bitte erst
diese persönliche Anmerkung des Autors.


Deutscher Aktienindex – DAX
23.12.2014: Schlusskurs – 9.865,76
(0)
Die letzten 10 Jahre
DAX-Chart-J10-T-2014-12-23-KW52-MountainDas vergangene Jahr (die letzten 365 Tage)DAX-Chart-J01-T-2014-12-23-KW52-MountainDer vergangene Monat
DAX-Chart-M01-T-2014-12-23-KW52-Mountain
Die letzten 10 Tage
http://www.reichtumsnetz.de/bilder/boerse/DAX-Chart-ITD-T10-2014-12-23-KW52-Mountain.JPG


Zahlen bitte
Nachgewiesene Praxis

DAX
Aktuelle Investition auf steigende Kurse

Datum DAX Wert Preis Anzahl WKN
17.12.2014 Hebelzertifikat 3.557 € 6,45 € 551 Kauf CR53U1
23.12.2014 steigende Kurse 5.614 € 10,18 € 551 Wert CR53U1
48 Tage Gewinn 2.057 € 3,73 € 57,83%

Gesamtübersicht der DAX-Investitionen

DAX Einsatz € Kauf Verkauf/Wert Ergebnis
steigend 10.000 17.03.2014 08.07.2014 10.118 € 101,18%
fallend 5.000 31.07.2014 19.08.2014 2.885 € 57,70%
steigend 7.000 19.08.2014 23.09.2014 3.266 € 46,66%
fallend 2.000 26.09.2014 08.10.2014 1.891 € 94,55%
steigend 1.891 08.10.2014 10.10.2014 -605 € -32,00%
fallend 3.286 10.10.2014 17.10.2014 931 € 28,35%
steigend 3.486 23.10.2014 09.12.2014 5.071 € 146,45%
steigend 3.557 17.12.2014 23.12.2014 2.057 € 57,83%
Barbestand 25.614 aus Gewinnen 23.12.2014
Bewertung Zeitraum 17.03.2014 23.12.2014
Kapitaleinsatz 10.000 282 Tage Gesamtergebnis 25.614 € 256,14%
umgerechnet
auf 1 Jahr 33.153 € 331,53%
umgerechnet
auf 1 Monat 2.763 € 27,63%

   Der Index hatte innerhalb von knapp zwei Monaten seine Rekordhöhe im Bereich von 10.000 Punkten wieder erreicht. Wir sind dann zunächst einmal davon ausgegangen, dass dieser Anstieg nicht ungebremst weiter geht und haben Maßnahmen zur Sicherung des Gewinns ergriffen. 5.000 Euro wollten wir aus unserer letzten Teilinvestition auf alle Fälle mitnehmen. Deshalb haben wir einen Stopp für den Verkauf der Zertifikate bei 13,50 Euro festgelegt. Das hat einem DAX-Stand von etwa 9.900 Punkten entsprochen.

    Dieser Fall ist dann am 09.12.2014 eingetreten. Wir haben verkauft und einen weiteren Gewinn von 5.071 Euro realisiert. Damit waren wir im DAX im nicht mehr engagiert und haben uns über einen Gesamtgewinn aus den DAX Investitionen von 23.557 Euro (235,57 Prozent) gefreut.

   Am 15. Dezember ist der Index unter die 200 Tage Durchschnittslinie gefallen, hat sie am nächsten Tag aber gleich wieder nach oben überschritten. Daraufhin haben wir am 17. Dezember mit einem neuen Zertifikat auf steigende Kurse gesetzt. Für den Fall, dass der DAX doch wieder nach unten abgleitet, hatten wir das Risiko mit einem Stopp bei zunächst 9.300 Punkten begrenzt. Gleich am ersten Tag haben wir einen Gewinn von 20 Prozent verbucht und die Ausstiegsgrenze zur Risikobegrenzung auf 9.500 Punkt angehoben.

   Der 23. Dezember war der letzte Handelstag vor 5 handelsfreien Tagen. Mit unseren Zertifikaten sind wir wegen ihrer besonderen Beschaffenheit keinerlei Risiko eingegangen und haben am Vortag des Heiligen Abends sämtliche Zertifikate auf den steigenden DAX verkauft. Dadurch erhöht sich unser Gewinn aus der DAX-Entwicklung auf über 250 Prozent. Die ursprüngliche Investitionssumme von 10.000 Euro haben wir damit um das Dreieinhalbfache erhöht.

   Nachdem sich die Einstiegsinvestition amortisiert hatte, haben wir immer nur Teilbeträge des Gewinns eingesetzt. Damit sind wir sehr defensiv und risikobewusst vorgegangen. Bei der Art der Investitiuon war eine konsequente tägliche Verfolgung eine wesentliche Voraussetzung.


Des Euros fette Beute

EUR/USD
Das vergangene Jahr (die letzten 365 Tage)
(03)
http://www.reichtumsnetz.de/bilder/boerse/Chart-EUR-USD-J01-T-2014-12-24-KW52-Mountain.JPG
Der vergangene Monat
Chart-EUR-USD-M01-T-2014-12-24-KW52-Mountain
Die letzten 10 Tage
Chart-EUR-USD-ITD-T10-60-2014-12-24-KW52-Mountain

   Am 23.12.2014 haben wir auch die Zertifikate auf EUR/USD glattgestellt, das heißt verkaufen. Zwischen dem 23.12. und 29.12.2014 liegen 5 Tage, an denen wir nicht handeln können. Solche Risiken gehen wir wegen der Art der Investitionen nicht ein.

Zwischenergebnis 22.07.2014 bis 23.12.2014

Datum EUR/USD Wert Preis Anzahl WKN
22.07.2014 Hebelzertifikat 6.012 € 2,80 € 2.147 Kauf PA4SXV
23.12.2014 fallende Kurse 26.796 € 12,48 € 2.147 Wert PA4SXV
155 Tage Gewinn 20.784 € 9,68 € 345,71%

Gesamtergebnis Euro/US-Dollar

EUR/USD
Einsatz Kauf Verkauf Ergebnis
Einstieg 10.000 €
09.05.2014 09.05.2014 2.186 € 21,86%
Reinvestition 2.186 €
13.05.2014 15.05.2014 358 € 16,38%
Reinvestition 2.544 €
16.05.2014 16.05.2014 333 € 13,09%
Reinvestition 2.877 €
19.05.2014 23.05.2014 1.093 € 37,99%
Reinvestition 3.970 €
09.06.2014 13.06.2014 2.042 € 51,44%
Reinvestition 6.012 €
22.07.2014 23.12.2014 20784 € 263,93%
Basiseinsatz 10.000 €
229 Tage Insgesamt 26.796 € 267,96%
umgerechnet auf 1 Jahr 42.710 € 427,10%
umgerechnet auf 1 Monat 3.559 € 35,59%

Gesamtergebnis DAX + Euro/USD

Einsatz
Kauf Verkauf/Wert Ergebnis
DAX 10.000 € 17.03.2014 23.12.2014 25.614 € 256,14%
EUR/USD 10.000 € 09.05.2014 23.12.2014 26.796 € 267,96%
Bewertung Zeitraum 17.03.2014 23.12.2014
Basiseinsatz 20.000 €
276 Tage
Insgesamt 52.410 € 262,05%
umgerechnet
auf 1 Jahr 67.836 € 339,18%
umgerechnet
auf 1 Monat 5.653 € 28,26%

    Im März sind wir eingestiegen. Da ist uns der Kragen geplatzt. Die Medien haben sich damals mit Gebrüll auf die Steuerangelegenheiten und Börsengeschäfte des Fußballmanagers Uli Hoeneß gestürzt. Zu Zuschauern und Statisten degradiert würden wir heute mit leeren Händen dastehen. Wir haben uns stattdessen vom Trubel ferngehalten und einmal nachgeschaut, was der Mann denn so getrieben hat.

   Dabei war für uns weniger das steuerliche Doppelleben interessant, sondern die Tatsache, dass der vielbeschäftigte Mann ganz nebenbei durch Börsengeschäfte so horrende Gewinne anhäufen konnte, dass er dem Staat 28,5 Millionen Euro schuldig geblieben ist. Wir haben gelernt und uns auf den legalen Weg gemacht. Mit kleinem Geldbeutel sind wir auf eine erfolgreiche Reise gegangen.

In 9 Monaten wurde der Einsatz mehr als verdreifacht.
Der ursprüngliche Einsatz hat für DAX und Euro/US-Dollar jeweils 10.000 Euro betragen. Diese Einsätze wurden komplett wieder entnommen.
Die ausgewiesenen Ergebnisse sind ausschließlich Gewinne.
(Steuern und Ordergebühren sind nicht berücksichtigt)

Geldsack-Euro-incomible-Fotolia_41055800_XS

Fortsetzung folgt
Unter dem Strich wird abgerechnet
.


Es bleibt dabei:

Mit dieser Art von Zertifikaten dürfen Sie
ohne die Kenntnisse aus Modul 4
unter keinen Umständen Geschäfte machen.

Alle Informationen auf dieser Seite stehen Ihnen nur im Rahmen der Nutzungsbedingungen zur Verfügung


(0), (1) Datenquellen für die Abbildungen: comdirect bank AG, eigene Bearbeitung
* Hinweis für NeueinsteigerBeginnen Sie hier:„Wenn der Kragen platzt“
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Persönliche Anmerkung des Autors

Geldkoffer-Ehrensold-Fotolia_39707916_XS-156x124    Dieses Programm vermittelt Informationen über saubere, nachhaltige Möglichkeiten zur Erhöhung des Einkommens und zur Existenzsicherung. Wer möchte, kommt sogar zu sehr viel Geld. Das geschieht unter äußeren Bedingungen, die wir uns nicht immer aussuchen können. Wählen können wir aber, wie wir mit den vorgesetzten Alltagsmenüs umgehen. Gerade zurzeit ist tatsächlich wieder etwas los auf dieser Welt, auf großen und auf kleinen Bühnen. Vor allem Leser und Leserinnen, die im Programm schon weiter fortgeschritten sind und schon sehr viele Informationsbeiträge kennen, erwarten aktuelle Bezüge. Diese Erwartungen sind auch mehr als berechtigt. Schließlich gehen mit diesem Programm keine Ladenhüter über den Tisch.

   Gelegentlich könnte in der „Mittwochsnachrichten-Reihe“, der Eindruck entstehen, es handele sich hier um eine Art Börsenprogramm. Das ist es natürlich ausdrücklich nicht. Es schadet aber garantiert nichts, wenn sich das finanzielle Fitnesstraining auch auf diesen Bereich erstreckt. Für die aktuelle Informationssequenz gab und gibt es immer noch ganz konkrete Anlässe. Die Feste sollten gefeiert werden, wie sie fallen. Hinterher nach verpassten Chancen ist Wehklagen auch nicht das Gelbe vom Ei. Auch die Täler werden dann durchschritten, wenn Sie sich vor uns auftun.

Brett-vorm-Kopf-Fotolia_29901252_XS-Markus-Bormann    Das Programm bewegt sich weder in den sterilen Etagen wissenschaftlicher Elfenbeintürme noch in den heiligen Hallen der ewigen Gewissheit. Es ist engagiert aber nicht parteiisch. Dieses Projekt lässt sich vor keinen Karren spannen und bedient keine Vorurteile. Nicht umsonst spielt der „offene Geist“ immer wieder eine tragende Rolle. Schubladen sind out. Das Programm ist für alle da, möglicherweise aber nicht für jeden und jede geeignet.

   Druck und Zwang gibt es nicht. Abwarten und Tee trinken ist jedoch genauso wenig angesagt. Am ehesten noch in der Einstiegsrunde und der anschließenden ersten Stufe. Danach geht’s zur Sache und vielleicht auch gelegentlich ans Eingemachte. Die Kostenlosigkeit sorgt da für eine entspannte Atmosphäre, stellt aber gelegentlich „gebrannte Kinder“ vor kleine Hürden.

   Im Vordergrund steht das Ziel „199.000 Euro in 500 Tagen“. Dazu ist eine gewisse Konzentration unumgänglich. Auf der anderen Seite ist es richtig, dass viele aktuelle Ereignisse Einflüsse ausüben. Die behindern oft den Weg zum Ziel, können aber auch förderlich sein. Vor einigen Gegebenheiten gibt es sogar überhaupt kein Entrinnen. Natürlich ist es bedrückend, mit anzusehen, dass Menschen, die Amtseide auf das Wohlergehen ihrer Bevölkerungen leisten, gleichzeitig die Welt von einer Krise in die nächste führen oder zumindest stolpern lassen. Das ist keineswegs ein spezifisch deutsches, sondern ein dramatisches internationales Problem.


Vier Module – eine Strategie
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Modul 1 –
GRUNDSTRATEGIE
Grundeinkommen sichern
Laufendes Einkommen erzielen
+ Vermögensaufbau
+ Zukunftssicherung
Edelmetalle Gold, Silber …
Das Gelbe vom Ei
– Modul 2 –
ÜBERLEBENSSTRATEGIE Vermögenssicherung
Vermögensentwicklung
+ Laufendes Einkommen
+ Vermögensaufbau
Gesundheit/Ernährung/Energie

Gesunde Geschäfte
- Modul 3 -

LEBENSWERT
Laufendes Einkommen
+ Vermögensaufbau
+ Umweltschutz
Geld- und Vermögensmanagement
Was es alles so gibt
– Modul 4 –
INNOVATION/AUTONOMIE Vermögensentwicklung
Vermögenssicherung
+ Zusatzeinkommen
+ Unabhängigkeit

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Geheime Internet Mafia



IMMER WIEDER MITTWOCHS

24.09.2014
(Update 27.09.2014)

Gefährliche Nähe – Enteignet durch die Internet Mafia
Kein Zuckerschlecken Die biblischen Plagen sind von gestern Big Data ohne Kontrolle Google ist Spitze Milliarden mit heißer Luft Nichts geben aber alles nehmen Wie im wilden Westen Danke DAX

Heute wieder mit Bonus ⇒Originalauszug aus Modul 4

Kein Zuckerschlecken

   Das Leben war noch nie ein Zuckerschlecken. Das wissen wir von höchster Stelle. Die 10 biblischen Plagen werden ins 13. Jahrhundert vor Christus datiert. Allerdings konnte Moses nur mit deren Hilfe sein Volk ins gelobte Land schaffen. Einer gewinnt immer. Aber der Schrecken kommt nicht nur von oben. Den Menschen in ihrem begnadeten Einfallsreichtum ist es über die Jahrtausende immer wieder gelungen, die jeweils überlieferten Gräueltaten ihrer Vorgänger alt aussehen zu lassen.

   Auch die Anzahl der Plagen hat sich drastisch erhöht. Solange man sie an zwei Händen abzählen konnte, war noch alles im Lot. Inzwischen ist, wie es scheint die Übersicht verloren gegangen. Aber auch das würde die Menschheit wohl verkraften. Mit offenen Augen und Ohren ist es bislang immer wieder gelungen, wenigstens das Allerschlimmste zu verhüten.

   Was aber, wenn neue moderne Plagen völlig lautlos und unsichtbar daherkämen? Was, wenn sie gut getarnt über uns herfallen würden? Was, wenn wir sie auch noch mit offenen Armen oder zumindest mit kindlicher Unschuld willkommen heißen würden?

Big Data
Wer kontrolliert
die digitalen
Supermächte?

   Sagen Sie nicht, Sie hätten nichts gewusst. Am 7.09.2014 haben sich der Talk Philosoph Richard David Precht („Wer bin ich –  und wenn ja wie viele“, „Die Kunst, kein Egoist zu sein: Warum wir gerne gut sein wollen und was uns davon abhält“, „Anna, die Schule und der liebe Gott: Der Verrat des Bildungssystems an unseren Kindern“) und der Bestseller Journalist Gabor Steingart (Weltkrieg um Wohlstand“, „Deutschland – Der Abstieg eines Superstars“, „Unser Wohlstand und seine Feinde“)  darüber unterhalten.

   Das Gespräch sollten Sie einfach nicht versäumen. Den Spitzenplatz der Supermächte nimmt übrigens Google ein: Werbeeinnahmen 2008 schon 21 Milliarden Dollar und 2013 bereits 50 Milliarden Dollar. Mit einem Wert von 400 Milliarden Dollar stand Google im Februar 2014  bereits auf dem zweiten Platz der wertvollsten börsenorientierten Unternehmen. In den veröffentlichten Rangfolgen ändern sich oft die Positionen. Je nachdem auf welcher Basis sie bewertet werden, z.B. Markkapitalisierung (Wert aller im Umlauf befindlichen Aktien), Umsatz oder Markenwert.

Google-Aktie
Aktie-Google-A-2014-09-24-USD-10J-T.JPG

   Wie dem auch sei. Google mischt weltweit auf den vorderen Plätzen mit und hat dabei noch nicht einmal ein „richtiges“ Produkt zum Anfassen. Verkauft wird „heiße Luft“, virtuelle Werbung passgenau auf den Surfspuren, die Sie im Internet hinterlassen. Dabei werden Sie noch nicht einmal um Erlaubnis gefragt. Die Datenkraken – Google ist nicht die Einzige – nehmen, was sie kriegen können.
Da wird schlicht und einfach vorausgesetzt, dass wir das alles in Ordnung finden: die Bereicherung an unseren persönlichen Daten, ohne das wir es wissen und ohne dass wir dafür etwas bekommen.

ZDF – Mediathek

Wir kommen darauf zurück.


Was macht inzwischen der DAX?
(Auszug aus dem Originalprogramm – Modul 4)


Zum ersten Mal hier?
Dann lesen Sie bitte erst
diese persönliche Anmerkung des Autors,
bevor Sie sich um den folgenden Teil kümmern.

Deutscher Aktienindex – DAX
24.09.2014: Schlusskurs – 9.661,97
(0)
Die letzten 10 Jahre
DAX-Chart-10-J-T-2014-09-17-MountainDas vergangene Jahr (die letzten 365 Tage)DAX-Chart-1-J-T-2014-09-17-Mountain.JPGDer vergangene Monat
DAX-Chart-1-M-T-2014-09-17-Mountain
Die letzten 10 Tage
DAX-Chart-10-T-2014-09-24-Mountain


(1) DAX – März 2014 bis 26.09.2014

   Wir haben beobachtet, dass der DAX eine Kehrtwendung nach oben vollzieht. Unsere persönliche Wendemarke lag bei 9.200 Punkten. Diese Linie wurde am 18. August nach oben überschritten. Wir haben unseren Plan konsequent umgesetzt und die Zertifikate auf fallende Kurse verkauft und uns dem Aufstieg zugewandt. Dabei ist auch die 200 Tage Linie (gleitender Durchschnitt) wieder ins Blickfeld gerückt. Nachdem die überschritten wurde, haben wir wieder gehandelt.

   Als Folge unserer aktuellen Gewinnsicherungsstrategie wollten wir uns aus dem Dax mit den Zertifikaten auf steigende Kurse zurückziehen, sobald der Index unter 8.600 Punkte fällt. Dieser Fall ist am 25.09.2014 endgültig eingetreten. Deshalb haben wir uns von allen Zertifikaten getrennt.

(2) Zertifikat – 17.03.2014 – 23.09.2014

Chart-DAX-Hebel-Zertifikat-CZ9YTJ-2014-03-17-bis-2014-09-26-MT-Einstieg-Ausstieg-Wiedereinstieg-Zukauf-2-Ausstieg-Kerzen

    Die Zertifikate auf fallende Kurse haben wir am 19.08.2014 mit einem Gewinn von 3,00 Euro je Zertifikat verkauft. Danach haben wir einen Teil unseres Gewinns in den jetzt wieder steigenden DAX investiert. Für den Fall, dass der Index weiter steigen sollte, hatten wir weitere Investitionen in zweihunderter Schritten (DAX-Punkte) geplant und auch die 200 Tage Durchschnittsline eingezeichnet. Die 9.400 Punkte waren dann auch schnell erreicht und wir haben zum Preis von 6,70 Euro am 25.08.2014 Zertifikate nachgekauft.

    Beim Nachkauf haben wir uns hinsichtlich der Investitionssumme etwas zurückgehalten. Es bestand ja immer noch die Möglichkeit, dass es noch weiter bergab geht und der Wiederanstieg nur eine kurze Gegenreaktion auf den schnellen Absturz war. Für die Investition haben wir unserem Gewinn weitere 2.115 Euro entnommen Damit hatten wir in den DAX zunächst 5.000 Euro neu investiert. Unser Barbestand aus dem Gewinnüberschuss hatte sich so auf 8.003 Euro verringert.

    Nach einer weiteren Investition am 03. September von 2.000 Euro verringert sich der Barbestand (aus unserem Gewinn) auf 6.003 Euro. 7.000 Euro aus dem Gewinn haben wir zur Zeit investiert. Dabei haben wir beschlossen, diesen Gesamtgewinn von 13.003 Euro nicht mehr abzugeben.

   Schließlich haben wir uns entschlossen, Kursrückgänge unter 10,00 Euro nicht mehr mitzumachen. Deswegen haben wir am 23.09.2014 verkauft.


Mit dieser Art von Zertifikaten dürfen Sie
ohne die Kenntnisse aus Modul 4
unter keinen Umständen Geschäfte machen.

Zahlen bitte

Ergebnis – Investition auf fallende Kurse

Datum DAX Wert Preis Anzahl WKN
31.07.2014 Hebelzertifikat 5.000 € 5,20 € 962 Kauf CZ8NY6
19.08.2014 fallende Kurse 7.885 € 8,20 € 962 Verkauf CZ8NY6
19 Tage Gewinn 2.885 € 3,00 € 57,69%

Neuinvestition auf steigende Kurse

Datum DAX Wert Preis Anzahl WKN
19.08.2014 Hebelzertifikat 2.885 € 6,00 € 481 Kauf CZ9JTY
23.09.2014 steigende Kurse 4.784 € 9,95 € 481 Verkauf CZ9JTY
36 Tage Gewinn 1.889€ 3,95 € 65,81%

Nachkauf 1 auf steigende Kurse

Datum DAX Wert Preis Anzahl WKN
25.08.2014 Hebelzertifikat 2.115 € 6,70 € 316 Kauf CZ9JTY
23.09.2014 steigende Kurse 3.141 € 9,95 € 316 Verkauf CZ9JTY
30 Tage Gewinn 1.026 € 3,25 € 48,51%

Nachkauf 2 auf steigende Kurse

Datum DAX Wert Preis Anzahl WKN
03.09.2014 Hebelzertifikat 2.000 € 8,50 € 235 Kauf CZ9JTY
23.09.2014 steigende Kurse 2.341 € 9,95 € 235 Verkauf CZ9JTY
21 Tage Gewinn 341 € 1,45 € 17,06%

Gesamtübersicht DAX Investition

Einsatz € Kauf Verkauf Ergebnis
DAX steigend 10.000,00 17.03.2014 08.07.2014 10.118 € 101,18%
DAX fallend 5.000,00 31.07.2014 19.08.2014 2.885 € 57,70%
DAX steigend 2.885,00 19.08.2014 23.09.2014 1.899 € 65,83%
DAX steigend 2.115,00 25.08.2014 23.09.2014 1.026 € 48,51%
DAX steigend 2.000,00 03.09.2014 23.09.2014 341 € 17,06%
Barbestand 16.269,00 23.09.2014
Bewertungszeitraum 17.03.2014 23.09.2014
Kapitaleinsatz 10.000,00 194 Tage Gesamtergebnis 16.269 € 162,69%
umgerechnet auf 1 Jahr 30.610 € 306.10%
umgerechnet auf 1 Monat 2.551 € 25,51%

    Im März sind wir eingestiegen.* Das hat uns allein über den Deutschen Aktienindex bei einem Einsatz von 10.000 Euro in 6 Monaten 16.269 Euro eingebracht. Das ist ein Zuwachs von 162 Prozent. Gebühren und Abgeltungssteuer sind dabei nicht berücksichtigt.

    Den ursprünglichen Einsatz (Startinvestition) haben wir am 08.07.2014 komplett wieder zurück erhalten. Unser Barbestand (6.003,00 Euro) und die aktuelle Investition (7.000,00 Euro) bestehen ausschließlich aus Gewinnen! Diesen Mindestgewinn von 13.003 Euro wollten wir unter allen Umständen sichern.

    Davon haben wir 6.003 Euro bereits in der Kasse. Für die aktuell investierten 1.032 Zertifikate lag demzufolge die untere Verkaufsgrenze bei (7.000 / 1.032) = 6,79 Euro. Vor dem Hintergrund des letzten aktuellen Preises von 8,99 Euro haben wir uns zunächst auf den Ausstieg bei 7,50 Euro festgelegt. Damit wären wir mit einem Gewinn von (1.032 x 7,50) + 6.003 = 13.743 Euro aus dem Rennen gegangen.

    Nachdem das Zertifikat jetzt auf 10,45 Euro gestiegen war, haben wir unsere Gewinnabsichten nach oben geschraubt. Sollte der Schlusskurs unter 10,00 Euro fallen, wollten wir verkaufen. Der Ernstfall ist tatsächlich eingetreten und wir haben am 23.09.2014 alle Zertifikate zum Preis Stückpreis von 9,95 Euro verkauft.

   Damit ist der komplette Gewinn realisiert und unsere Barliquidität beträgt 16.269 Euro. Dieser Barbestand besteht ausschließlich aus Gewinnen. Die ursprüngliche Investition (Start) haben wir schon längst wieder zurückgeführt. Die Renditeberechnungen beziehen sich auf die ursprünglich investierten 10.000 Euro.

In 194 Tagen haben wir auf unser Startkapital einen Gewinn von 162 Prozent erzielt.

      Hinsichtlich weiterer Investitionen beobachten wir den Kursverauf im Zusammenhang mit der 200 Tage Durchschnittsline. Fällt der Index nachhaltig unter den Durchschnitt erwägen wir einen Einstieg mit Zertifikaten auf fallende Kurse. Überlegungen, uns wieder an steigenden Kursen zu beteiligen, machen wir davon abhängig, wie weit der Index noch weiter zurück geht.


(0), (1) und (2) Datenquellen für die Abbildungen: comdirect bank AG, eigene Bearbeitung
Fortsetzung folgt
* Hinweis für NeueinsteigerBeginnen Sie hier:„Wenn der Kragen platzt“
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Gesunde Geschäfte
- Modul 3 -

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Totalschaden

IMMER WIEDER MITTWOCHS
12.02.2014

Totalschaden

   Mensch fasst sich an den KopfGelegentlich fasst sich der Mensch an den Kopf. Nur nutzt ihm das nicht immer etwas. Außerdem gelangt nicht jede Hand dorthin. Nicht selten ist an diesem Ort die Welt mit Brettern vernagelt. Wer anklopft, dem wird nicht immer aufgetan. Über den Häuptern der Nation öffnen sich auch immer wieder die Schleusen und es gibt kein Entrinnen vor dem medialen Wolkenbruch. Unter dem weiten Mantel der heiligen Informationspflicht stürzt sich das Gewerbe auf jedes Sonderangebot.

   Die steuerlichen Belange von Staat und Gesellschaft sind immer wieder solch ein Glücksfall für die Redaktionen, praktisch die Tütensuppen der Branche. Wasser drauf umrühren und die Mahlzeit ist fertig.  Der perfekte Schnellimbiss für gestresste Köpfe. Keine Sorge, wir wärmen das Thema jetzt nicht wieder auf. Unser Tisch wurde bereits reichlich gedeckt. Kein Blatt hat sich die Chance zum Füllen seiner Seiten entgehen lassen. Erst recht die Sender haben kräftig zugelangt.

   Montag „Hart aber fair“, Donnerstag bei „Maybrit Illner“ und am heiligen Sonntag tritt „Günther Jauch“ noch einmal kräftig nach. Dazwischen online, offline immer die gleiche Parole. Igitt, so etwas tut man nicht, wie kann man nur? Der Inhaber einer Drogeriekette und ehemalige Arbeitgeber einer Bundespräsidentengattin wird zu solchen Events gern eingeladen, weil er fröhlich in die Kamera blickt und über das Mikrophon verkündet, wie gern er doch Steuern zahlt. Hut ab. Da freut sich auf dem Stuhl neben ihm der Finanzminister natürlich sehr. Ein klarer Fall für das Bundesverdienstkreuz.

   Wenn selbst der ADAC schon Totalschaden erleidet, kann das denkende Bürgerhirn gleich mit entsorgt werden, alles in einem Aufwasch. Das könnte das aktuelle Kalkül sein. Plötzlich werden längst totgeglaubte Wahnsinnsirrtümer wieder aufs Brot geschmiert:  ach der Herr Staatssekretär, ein so gebildeter, freundlicher, sachverständiger, erfolgreicher und verdienter Kulturmanager … wie kann man sich denn so täuschen? Sein Chef hat das nüchterner gesehen und sich die Winterferien nicht vermasseln lassen. Steuern sind Steuern und Kultur ist Kultur. Hauptsache im Job flutscht es. Alles andere ist sein Bier. Im Roten Rathaus am Alexanderplatz gibt es offensichtlich Schlimmeres als eine falsche Steuererklärung.

   Wenn jeder freundliche Familienvater immer und überall freundlich wäre, bräuchten wir keine Frauenhäuser. Würden alle, ob einfache Nachbarn oder bekannte Stars ausschließlich nach den zehn Gebote leben, könnten wir uns die Gefängnisse und viel Papier für die vielen Stories sparen. Der Volksmund weiß längst, dass wir keine Engel sind und die Gelegenheit Diebe macht. Lassen wir aber durch Volksweisheiten jetzt nicht von den Kernproblemen ablenken. Kehren wir zurück zu den medialen Irrtümern.

   Wo dort der Schuh drückt findet jeder am besten für sich selbst heraus. Journalistische Recherche kann durchaus eine Hilfe sein. Sie führt aber auch Immer wieder in die Irre. Steuerflüchtlinge werden gejagt und die tatsächlichen Dramen bleiben auf der Strecke. Letzteres geschieht bevorzugt dann, wenn auf Auflage und Quote geschielt wird. Da gerät schnell aus dem Blick, worauf es tatsächlich ankommt oder besser gesagt ankäme, wenn das beschworene Informationsideal zum Wohle der Menschheit tatsächlich immer im Vordergrund stünde.

   Immer wieder im Leben lohnt sich die Frage, wem was nützt. Besonders gut scheinen wir mit der Einschätzung beraten, dass das, was wir vorfinden wenn der Mensch seine Hand im Spiel hat, auch tatsächlich so gewollt ist. Wer sich auf diesen Erkenntnispfad begibt, wird einige Überraschungen erleben und dann eines Tages überhaupt nicht mehr überrascht sein.

  Zum Einstieg und der Hintergrundausleuchtung stehen hier gleich zwei Aufhänger zur Verfügung. Der eine führt locker zu einem hausgemachten Grundproblem des menschlichen Zusammenlebens (1). Der andere ist geeignet, uns  auf tragische Weise vor Augen zu führen, was schon zum Ausdruck gebracht worden ist: von Menschenhand gemacht und so gewollt. Vor diesen Abgründen wird jeder Steuerflüchtling zum kleinen Licht (2).

(1) Gefährlicher als die Mafia
(folgen Sie dem Link)

(2) Das Imperium der Schande

An diesem zweiten Text ist auch das Datum bemerkenswert. Er ist geschrieben worden als Vorwort zu einem weltweiten Bestseller im Jahre 2008. Das „Imperium der Schande“ ist allerdings schon seit 2005 auf dem Markt. Der damalige UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung und auch heute noch unermüdliche Schweizer Soziologe Jean Ziegler ist bekannt, dass er kein Blatt vor den Mund nimmt. In seiner Heimat hat er sich bereits Anfang der neunziger Jahre vor allem mit einem weiteren Bestseller „Die Schweiz wäscht weißer“ extrem unbeliebt gemacht.

   Sogar seine Immunität als Schweizer Nationalrat wurde damals aufgehoben. Die straf- und zivilrechtlichen Auseinandersetzungen mit ihm und seiner pointiert formulierenden Zunge füllen inzwischen Bände. Seit September 2013 ist der engagierte Globalisierungskritiker dennoch mit überragender Mehrheit wieder als Mitglied des UN-Menschenrechtsausschusses eingesetzt worden, gegen den erbitterten Widerstand seiner Gegner. Er lehrte Soziologie in Genf und an der Sorbonne in Paris.

Was hat das alles mit Ihrem Geld zu tun? Sehr viel, warten Sie’s ab.

Im Anschluss an den Text finden Sie ein Video unter anderen mit Jean Ziegler aus dem legendären ZDF-Nachstudio. Das sollten Sie nicht versäumen.


Vorwort zur Taschenbuchausgabe

Originalzitat – GOLDMANN (Aktualisierte Ausgabe)

„Es war eine stockfinstere, mondlose Nacht. Der Wind fegte mit mehr als hundert Stundenkilometern über das Meer. Er peitschte zehn Meter hohe Wellen hoch, die mit einem schrecklichen Tosen auf das leichte Boot herabstürzten. Es war vor zehn Tagen von einer kleinen Bucht an der mauretanischen Küste aufgebrochen, an Bord 101 afrikanische Flüchtlinge.

Wie durch ein Wunder warf der Sturm das Boot gegen ein Riff  am Strand von El Médano, einer kleinen Insel im Archipel der Kanarischen Inseln.

Im Boot fand die spanische Guardia Civil unter den verstörten Überlebenden die Leichen von einer Frau und drei Jugendlichen, die an Hunger und Durst gestorben waren.

In derselben Nacht strandete ein paar Kilometer entfernt auf dem Strand von El Hierro ein alter Kahn: an Bord sechzig Männer, 17 Kinder und sieben Frauen. Sie wankten wie Gespenster am Rand der Agonie und brachen auf dem Sand zusammen.1

Zur selben Zeit spielte sich, diesmal im Mittelmeer, ein anderes Drama ab: 150 Kilometer südlich von Malta entdeckte ein Beobachtungsflugzeug der Organisation Frontex2 ein mit 53 Personen stark überladenes Schlauchboot, das – wahrscheinlich aufgrund einer Motorpanne – auf den Wellen dahintrieb. Die Kameras des Flugzeugs konnten an Bord Frauen und Kleinkinder ausmachen. Der Pilot informierte sofort die maltesischen Behörden.

Diese weigerten sich einzugreifen unter dem Vorwand, dass sich die Flüchtlinge in einer »libyschen Such- und Rettungszone« befanden. Laura Boldini, die Vertreterin des Hochkommissariats für Flüchtlinge der Vereinten Nationen in La Valette, intervenierte und bat die Malteser, ein Schiff  zur Rettung der in Seenot geratenen Menschen auszusenden. Ihr Argument: »Es ist schon vorgekommen, dass Boote bis zu zwanzig Tage im Mittelmeer dahintreiben.«3

Es war nichts zu machen.

Europa rührte keinen Finger.

Man verlor jede Spur von den Flüchtlingen.

Eine Woche davor war ein Boot, das die Kanarischen Inseln zu erreichen versuchte, mit ungefähr hundert afrikanischen Hungerflüchtlingen an Bord auf der Höhe von Senegal im Meer gesunken. Es hatte zwei Überlebende gegeben.4

Am 28. September 2005 hatten spanische Soldaten aus allernächster Nähe fünf junge Afrikaner hingerichtet, die den stromgeladenen und stacheldrahtgekrönten Gitterzaun hochzuklettern versuchten, der die spanische Enklave Ceuta in Marokko umgibt. Acht Tage darauf waren sechs weitere junge Schwarze unter ähnlichen Umständen erschossen worden.5

Tausende Afrikaner, darunter Frauen und Kinder, sammeln sich vor den Gitterzäunen der beiden spanischen »Präsides« von Ceuta und Melilla im trockenen Rif-Gebirge. In regelmäßigen Abständen verwüsten die marokkanischen Soldaten die Flüchtlingslager in den Hügeln über den Enklaven. Sie konfiszieren die dürftige Habe der Afrikaner, brennen die Hütten und Plastikunterstände nieder und prügeln die Hilflosen, zuweilen sogar zu Tode. Die Überlebenden werden in die Sahara zurückgetrieben.

Ohne Wasser und ohne Vorräte.

Hunderte, vielleicht Tausende von ihnen gehen auf den Felsen oder auf dem Wüstensand zugrunde.6

Tag für Tag, Jahr für Jahr wird über Flüchtlingstragödien berichtet, eine Nachricht jagt die andere. Doch noch immer wütet das Meer unter den verzweifelten Menschen.

2007 war ein besonders schlimmes Jahr. Den Angaben des UN-Hochkommissariats für Flüchtlinge zufolge versuchten im Jahr 2007 über 22000 Hungerflüchtlinge aus Somalia, Eritrea und Äthiopien die Meerenge zwischen dem Horn von Afrika und dem Jemen zu überqueren, um später nach Europa zu gelangen. Zwischen der Küste vor Mogadischu und der Bucht von Aden dauert die Überfahrt auf morschen Kähnen zwei Tage und zwei Nächte. Wie viele Menschen starben im Roten Meer – in den Fluten ertrunken, von Haien gefressen, verdurstet auf den überladenen Kähnen? Mehrere tausend Opfer hat es der UNO zufolge im Jahr 2007 allein in der Meerenge von Aden gegeben.

Auch für die über 2000 km lange Passage zwischen der Landzunge von Saint-Louis im Nordsenegal und der kanarischen Inselgruppe sind die Opferzahlen steigend. Im Jahr 2007 ist nach Schätzung der UNO auf der Nordatlantikroute jeder sechste Flüchtling umgekommen.

11. Dezember 2007: Vor Dakhla (Westsahara) kentert ein mit fünfzig Menschen überladener Kahn. Keiner von ihnen überlebt. Zwei Tage später meldet die senegalesische Marine-Polizei die Havarie eines winzigen Fischerbootes mit 130 Illegalen an Bord. 42 von ihnen ertrinken im sturmgepeitschten Atlantik, in Sichtweite des senegalesischen Rettungsschiff es.

Wie viele von Elend, Hunger und Verzweiflung geplagte Afrikaner verlassen alljährlich ihr Land, um unter Lebensgefahr den Versuch zu unternehmen, nach Europa zu gelangen?

Laut der spanischen Regierung sind 47 685 illegale afrikanische Migranten im Jahr 2006 an den spanischen Küsten gelandet. Dazu muss man die 23 151 illegalen Migranten hinzurechnen, die von Libyen oder von Tunesien aus auf italienischen Inseln oder auf Malta gelandet sind. Andere versuchen, über Ägypten, die Türkei und Griechenland die italienische Adriaküste zu erreichen.

Markku Niskala, der Generalsekretär der internationalen Föderation der Gesellschaften des Roten Kreuzes und des Roten Halbmonds, sagt: »Diese Krise wird völlig verschwiegen. Diesen Personen in äußerster Bedrängnis kommt nicht nur niemand zu Hilfe, ja es gibt nicht einmal eine Organisation, die wenigstens Statistiken aufstellen würde, die diese alltägliche Tragödie widerspiegeln.«7

Die Flucht der afrikanischen Hungerflüchtlinge über das Meer wird durch einen besonderen Umstand begünstigt: die rasch voranschreitende Zerstörung der Fischergemeinden an den Atlantik- und Mittelmeerküsten des Kontinents. Diese Zerstörung kommt daher, dass die meist hoch verschuldeten afrikanischen Staaten die Fischereirechte an ausländische Unternehmen verkaufen. Die riesigen Fang- und Verarbeitungsschiff e aus Japan, Kanada, Portugal, Frankreich, Dänemark usw. verwüsten die Hoheitsgewässer. Die ruinierten, in auswegloses Elend gestürzten und machtlosen Fischer verkaufen ihre Boote billig an verbrecherische Menschenhändler oder versuchen sich selbst als Schlepper. Diese Boote, die für die Küstenfischerei in den Hoheitsgewässern gebaut sind, sind nicht hochseetauglich.

Knapp unter einer Milliarde Menschen wohnen in Afrika. Zwischen 1972 und 2002 ist die Zahl der schwerst und dauerhaft unterernährten Afrikaner von 81 auf 203 Millionen angewachsen.

Warum? Es gibt mehrere Gründe für dieses Desaster. Der wichtigste Grund: die Landwirtschaftspolitik der Europäischen Union.

Die Industriestaaten der OECD haben ihren Landwirten und Viehzüchtern im Jahr 2007 mehr als 350 Milliarden Dollar an Subventionen für Produktion und Export ausbezahlt.

Insbesondere die Europäische Union praktiziert in Afrika das Agrar-Dumping. Das führt in erster Linie zur systematischen Zerstörung der afrikanischen Selbstversorgung mit Grundnahrungsmitteln.

Nehmen wir als Beispiel »Sandaga«, den größten Markt für gängige Konsumgüter in Westafrika. Sandaga ist eine lärmende, bunte, duftende, wunderbare Welt mitten in Dakar.

Die Konsumenten können dort je nach Jahreszeit Gemüse und Obst aus Portugal, Frankreich, Spanien, Italien, Griechenland usw. kaufen – und zwar zu einem Drittel oder zur Hälfte des Preises der gleichwertigen einheimischen Produkte.

Einige Kilometer entfernt von hier arbeitet der afrikanische Bauer mit seiner Frau und seinen Kindern bis zu 15 Stunden pro Tag bei glühender Hitze – und hat nicht die geringste Aussicht, dafür ein anständiges Mindesteinkommen zu erhalten.

Von 52 afrikanischen Ländern sind 37 reine Agrarländer.

Wenige Menschen auf der Welt arbeiten so viel und unter so schwierigen Bedingungen wie die afrikanischen Bauern, seien es die Wolof im Senegal, die Bambara in Mali, die Mossi in Burkina Faso oder die Baschi in der kongolesischen Region Kivu.

Die Politik des landwirtschaftlichen Dumpings, die von Europa praktiziert wird, zerstört ihr Leben und das ihrer Kinder.

Der Zynismus der EU-Kommissare in Brüssel ist bodenlos. Sie fabrizieren den Hunger in Afrika und organisieren auf den Meeren die Jagd nach den Hungerflüchtlingen. Sie haben eine halb geheime militärische Organisation auf die Beine gestellt, die den Namen Frontex trägt. Diese Institution ist für die »Verteidigung der Außengrenzen Europas« zuständig. Sie verfügt über schnelle und bewaffnete hochseetaugliche Abfangschiff e, über Kampfhubschrauber, eine Flotte von Überwachungsflugzeugen, die mit hochempfindlichen Nachtsichtkameras ausgestattet sind, über Radaranlagen, Satelliten sowie über hochentwickelte Mittel zur elektronischen Fernüberwachung.

Frontex unterhält auf afrikanischem Boden auch »Auffanglager«, in denen die Hungerflüchtlinge zusammengepfercht sind, die aus dem mittleren, dem westlichen und dem südlichen Afrika kommen, aus Tschad, aus der Demokratischen Republik Kongo, aus Burundi, Kamerun, Eritrea, Malawi, Simbabwe usw.

Oft sind diese Flüchtlinge schon sieben, acht Jahre lang durch den Kontinent unterwegs. Sie schlagen sich mühsam durch, überqueren Grenzen und versuchen, nach und nach näher an eine Küste heranzukommen. Dann werden sie von den Leuten der Frontex oder ihren örtlichen Helfershelfern abgefangen, die den Auftrag haben, sie daran zu hindern, die Häfen am Mittelmeer oder am Atlantik zu erreichen.

Angesichts der beträchtlichen Summen, die Frontex an die afrikanischen Regierungen ausschüttet, lehnen nur wenige die Errichtung solcher Lager ab.

Algerien kommt die Ehrenrettung zu. Präsident Abdelaziz Bouteflika sagt: »Wir lehnen diese Lager ab. Wir werden nie die

Kerkermeister unserer Brüder sein.«

Ich betone: Die Heuchelei der Kommissare in Brüssel ist abscheulich. Einerseits organisieren sie die Hungersnot in Afrika, auf der anderen Seite kriminalisieren sie die Hungerflüchtlinge.

Aminata Traoré fasst die Situation folgendermaßen zusammen: »Die finanziellen und technologischen Mittel, die das Europa der 27 gegen die afrikanischen Migrationsströme einsetzt, sind im Grunde die eines richtiggehenden Krieges zwischen dieser Weltmacht und wehrlosen jungen Afrikanern aus Stadt und Land, deren Recht auf Bildung, wirtschaftliche Information, Arbeit und Nahrung von ihren Herkunftsländern mit Füßen getreten werden. Diese Herkunftsländer sind den Strukturanpassungsprogrammen des Weltwährungsfonds unterworfen. Die Afrikaner sind die Opfer makroökonomischer Entscheidungen und Beschlüsse, für die sie in keiner Weise verantwortlich sind. Sie werden gejagt, gehetzt und gedemütigt, wenn sie versuchen, in der Emigration einen Ausweg zu finden. Die Toten, die Verletzten und Versehrten der blutigen Vorfälle in Ceuta und Melilla im Jahr 2005 wie auch die Tausende lebloser Körper, die allmonatlich an den Stränden Mauretaniens, der Kanarischen Inseln, Lampedusas oder sonst wo stranden, sie sind lauter Schiff brüchige der kriminalisierten Zwangsemigration.«8

Im Juni 2007 trat der Rat für Menschenrechte der Vereinten Nationen zu seiner vierten ordentlichen Tagung in Genf zusammen. Der Rat prüfte den Vorschlag, den Hungerflüchtlingen ein Recht auf befristete Nicht-Abschiebung zu gewähren. Es geht darum, genau zwischen Wirtschaftsflüchtlingen und Hungerflüchtlingen zu unterscheiden. Die Wirtschaftsflüchtlinge migrieren, um ihre Lebensumstände zu verbessern. Die Hungerflüchtlinge fliehen von Not getrieben.

Dieser Notstand ist im internationalen Recht und in den meisten nationalen Rechtssystemen ein wohlbekanntes Konzept.

Ein Beispiel: Der Fahrer eines Rettungswagens, der mit äußerster Geschwindigkeit fährt, um möglichst rasch bei einem Verwundeten einzutreffen, verletzt dabei eine oder mehrere Verkehrsregeln. Aber er handelt »im Notstand«. Seine Nichtbeachtung der Verkehrsregeln wird dadurch für null und nichtig erklärt.

Das Gleiche gilt für den Hungerflüchtling: Das Welternährungsprogramm definiert alle drei Monate die Regionen der Welt, in denen aufgrund von Naturkatastrophen (Dürre, Heuschrecken usw.) oder menschlichen Katastrophen kein Überleben möglich ist.

Der Notstand ist objektiv überprüfbar.

Um zu überleben, muss der Hungernde Grenzen überschreiten. Er tut es illegal. Die Illegalität wird durch den Notstand aufgehoben.

Vorläufig ermöglicht kein Instrument des internationalen Rechts, den Hungerflüchtling zu »entkriminalisieren«. Die Konvention der Vereinten Nationen für den Schutz von Flüchtlingen aus dem Jahr 1951 gewährt das Asylrecht nur den Personen, die aus rassischen, religiösen oder politischen Gründen verfolgt werden. Diese Kriterien sind nicht ausreichend.

Was das UNO-Abkommen für den internationalen Schutz der Migranten betriff t, dessen Anwendung der internationalen Arbeitsorganisation (und nicht dem Hochkommissar der UNO für Flüchtlinge) obliegt, so gestattet es keine ihrer Bestimmungen, die Hungerflüchtlinge zu entkriminalisieren.

Die einzige Instanz, die gesetzgeberisch handeln kann, ist der Rat für Menschenrechte der Vereinten Nationen, bestehend aus 47 Mitgliedsstaaten, die von der Generalversammlung in New York im Verhältnis zu den Kontinenten für eine (verlängerbare) Dauer von drei Jahren gewählt werden.

Es ist Montag, der 11. Juni 2007, im Genfer Völkerbund-Palast. Die Abendsonne wirft ihre letzten Strahlen auf den schneebedeckten Gipfel des Mont Blanc jenseits des Sees. Die Luft ist drückend und heiß, trotz der späten Stunde. Über dem See zieht ein Gewitter herauf. Im Westen, hinter dem Jura, versinkt die rote Sonne zwischen schwarzen Wolken.

Der Saal XXII ist überfüllt. Diplomaten, Journalisten, Vertreter der Nichtregierungsorganisationen und UNO-Bürokraten besetzen die Plätze. Auf der Tagesordnung des Menschenrechtsrates steht der Vorschlag zur Schaffung eines temporären Asylrechts für Hungerflüchtlinge. Im Namen der Europäischen Union lehnt die deutsche Diplomatin Anke Konrad den Vorschlag ab.9 Im Imperium der Schande, das von der organisierten Knappheit regiert wird, ist der Krieg nicht mehr vorübergehend, sondern permanent. Er ist nicht mehr eine Krise oder eine Pathologie, sondern der Normalfall. Er ist nicht mehr die »Verfinsterung der Vernunft« – wie Horkheimer/Adorno es in der Dialektik der Aufklärung analysierten –, sondern der eigentliche Daseinsgrund des Imperiums. Die Herren des Wirtschaftskrieges plündern systematisch den Planeten. Sie attackieren die normative Macht der Staaten, sie zerstören die Volkssouveränität, untergraben die Demokratie, verheeren die Natur und vernichten die Menschen und deren Freiheit. Die Naturalisierung der Ökonomie, die »unsichtbare Hand des Marktes« ist ihre Kosmogonie, die Profitmaximierung ihre Praxis.

Ich bezeichne diese Kosmogonie und diese Praxis als strukturelle Gewalt.

Die Verschuldung und der Hunger sind die zwei Massenvernichtungswaffen, die von den Herren der Welt eingesetzt werden, um die Völker, ihre Arbeitskraft, ihre Rohstoff e und ihre Träume zu versklaven.

Von den 192 Staaten des Planeten liegen 122 in der südlichen Hemisphäre. Ihre Auslandsschuld beläuft sich insgesamt auf mehr als 2100 Milliarden Dollar.

Die Außenschuld wirkt wie eine Würgschraube. Der Großteil der Devisen, die ein Land der Dritten Welt durch seine Exporte verdient, dient dazu, die Amortisationstranchen und die Zinsen der Schuld zu bezahlen.

Die Gläubigerbanken des Nordens handeln wie Vampire.

Das Schuldnerland wird ausgeblutet.

Die Schuld verhindert jede konsequente gesellschaftliche Investition in die Bewässerung, die Straßen-, Schul- und Gesundheitsinfrastruktur, und erst recht in einen Industriesektor, welchen auch immer.

Das tägliche Massaker des Hungers geht in eiskalter Normalität weiter. Alle fünf Sekunden stirbt ein Kind unter zehn Jahren an Hunger. Alle vier Minuten erblindet jemand aufgrund von Vitamin A-Mangel.

Im Jahr 2007 waren 856 Millionen Menschen – jeder sechste auf unserem Planeten – schwer und dauerhaft unterernährt. Im Jahr 2005 waren es noch 842 Millionen.

Der World Food Report der FAO, der diese Zahlen angibt, versichert, dass die weltweite Landwirtschaft im derzeitigen Entwicklungsstand ihrer Produktivkräfte normalerweise (das heißt mit 2700 Kalorien pro Tag und pro Erwachsenem) 12 Milliarden Menschen ernähren könnte.

Wir sind heute 6,6 Milliarden Menschen auf dieser Erde.

Konklusion: Es gibt kein unabänderliches Schicksal. Ein Kind, das an Hunger stirbt, wird ermordet.

Die wirtschaftliche, soziale und politische Weltordnung, die vom Raubtierkapitalismus errichtet wurde, ist nicht nur mörderisch. Sie ist auch absurd.

Sie tötet, aber sie tötet ohne Notwendigkeit.

Sie muss radikal bekämpft werden.

Mein Buch will für diesen Kampf eine Waffe sein.

Wo ist Hoffnung?

In der Weigerung des Menschen, eine Welt zu akzeptieren, in der das Elend, die Verzweiflung, die Ausbeutung und der Hunger einer Vielzahl den relativen Wohlstand einer gewöhnlich weißen Minderheit gewährleistet.

Der moralische Imperativ lebt in jedem von uns.

Es geht darum, ihn zu wecken, den Widerstand zu mobilisieren und den Kampf zu organisieren.

Ich bin der andere, der andere ist ich. Die Unmenschlichkeit, die einem anderen angetan wird, zerstört die Menschlichkeit in mir.

Karl Marx: »Der Revolutionär muss imstande sein, das Gras wachsen zu hören.«

Vom 5. bis zum 7. Juni 2007 hat im Seebad Heiligendamm an der Ostsee das Treff en der Staats- und Regierungschefs der acht mächtigsten Staaten des Planeten stattgefunden.

 Ein riesiges Metallnetz in der Ostsee, eine Mauer, Stacheldraht über zwölf Kilometer, Kampfschwimmer, ein US-Kriegsschiff, schwarze Apache-Hubschrauber, 16 000 Polizisten, Elitetruppen und Scharfschützen auf allen Dächern in allen Nachbardörfern mussten die Staats- und Regierungschefs schützen.

5000 Journalisten aus der ganzen Welt, die in dem Nachbarort Kühlungsborn zusammengepfercht waren, berichteten über das Ereignis.

In Heiligendamm haben Wladimir Putin, Angela Merkel, George W. Bush und Nicolas Sarkozy und ihre Kollegen versucht, als die Herren der Welt aufzutreten.

Ein rührender Versuch, der ans Lächerliche grenzt, sind doch die meisten unter ihnen – selbst wenn sie demokratisch gewählt sind – nichts anderes als Söldner der real herrschenden Konzerne. Im Jahr 2007 haben die 500 mächtigsten transkontinentalen Privatgesellschaften mehr als 53% des Weltbruttosozialprodukts kontrolliert, das heißt aller Reichtümer (Kapital, Dienstleistungen, Waren, Patente usw.), die in einem Jahr auf dem Planeten geschaffen werden.

Afrika stand im Mittelpunkt der Debatten.

Die zwei wichtigsten Punkte der Tagesordnung betrafen zum einen die »Garantie für Privatinvestitionen« und zum andern die »Universalität des Patentschutzes«. Das Wort »Hunger« kam auf der Agenda von Heiligendamm nicht vor. 

Jenseits der Mauer erstreckten sich, so weit das Auge reichte, über das sandige Mecklenburger Land verstreut, die Zelte und die improvisierten Unterstände der Gegner des G8-Gipfels.

Wir waren mehr als 150 000 Menschen und vertraten soziale Bewegungen, Kirchen und Gewerkschaften aus 41 Ländern. Während des ganzen Gipfeltreffens wurden 120 Workshops, Podiumsdiskussionen und Mahnwachen veranstaltet. In ihnen ging es um die Auslandsschuld, die Hungerflüchtlinge, das Recht auf Trinkwasser, die Auslagerung von Unternehmen, die Lohndiskriminierung von Frauen, die Unabhängigkeit der Zentralbanken, die ungesunden Wohnbedingungen, die einseitige wirtschaftliche Abrüstung der Länder der Dritten Welt, den Terrorismus, die Welthandelsorganisation, die Zwangsprivatisierung öffentlicher Sektoren.


Victor Hugo: »Ihr wollt Beistand für die Armen
– ich will die Abschaffung des Elends.«

Ein neues kollektives Bewusstsein, eine mysteriöse Bruderschaft der Nacht, eine Vielzahl lokaler Widerstandsfronten (deren Koordination noch aussteht) sind im Entstehen begriff en.

Die planetarische Zivilgesellschaft ist das neue historische Subjekt.

Der Ausgang des Kampfes ist ungewiss.

Eine Gewissheit jedoch gibt es: Pablo Neruda erwähnt sie am Ende des Canto General:

»Podrán cortar todas las flores, pero jamás detendran la primavera.«10

(Sie [unsere Feinde] können alle Blumen abschneiden, aber nie werden sie den Frühling beherrschen.)

Jean Ziegler,

Genf, April 2008 


Video:
Was bringt uns die Zukunft?

(Das ZDF-Nachtstudio mit der Reihe „Strategien der Weltverbesserer“ wurde 2012 nach 15 Jahren eingestellt. Der Moderator ist nach 35 Dienstjahren in den Ruhestand gegangen).



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