Vorsicht Zocker

IMMER WIEDER MITTWOCHS
26.03.2014
Sonderinformation Teil 2 (Abwege II)

Original Ausschnitt  aus dem aktuellen Programm


EUR-CHF-Flagge-Schweiz

Es war einmal eine Spielwiese

Wenn Sie sich auf diese Ebene herunterziehen lassen, haben Sie schon verloren. Halten Sie sich fern von Leuten, denen sehr schnell die Worte „zocken“ und „Zocker“ über die Lippen kommen. Misstrauen Sie ausnahmslos Allen, die damit Stimmung machen. In der Regel verrät diese Wortwahl schwere Defizite im Umgang mit Geld. Falls schon etwas abgefärbt hat, verbannen Sie diese Ausdrücke aus Ihrem Sprachschatz. Wer die generelle Verunglimpfung der Erzielung, Erhöhung oder Sicherung von Einkommen außerhalb der Trampelpfade „Maloche gegen Geld“, Sparbuch und Lebensversicherung als üble Volksverdummung betrachtet, ist sicherlich gut beraten.

   Der Fußballer, von dem in der letzten Folge die Rede war, hat sich einen Bärendienst erwiesen, dass er diesen Ball angenommen und sich den Schuh angezogen hat. Nun steht er auch noch als trauriges Würstchen da, das sich ins Gefängnis gezockt hat. Dabei hätten seine Fans von so einem Kaliber durchaus erwarten können, dass er sich erhobenen Hauptes zum Vollzug meldet. Zu seiner „Ehrenrettung“ darf darüber spekuliert werden, ob das Büßergewand nicht ein durchaus geschickter Schachzug war. Möglicherweise hat sich die Justiz zusammen mit der Millonenoffenbarung nur mit der Spitze des Eisbergs beschäftigt. Noch einmal glimpflich davon gekommen? Wird so die „Strategie“ der Strafverteidiger plausibel und fällt gar in die Kategorie Zockerei?

Hat sich das Honorar für den Staranwalt
am Ende doch gelohnt?

Lottoschein-mit-Kugeln   Zocken ist außerdem überhaupt nichts Schlimmes. Wer zockt betreibt ein Glückspiel. Das ist die Definition. Insofern lebt jeder Einzelne von uns in einer Welt von Zockern. Darum ist das wohl auch gesetzlich geregelt. Dazu haben wir den Glücksspielstaatsvertrag (GlüStV). Dort lesen wir in § 3 Abs. 1:

Ein Glücksspiel liegt vor, wenn im Rahmen eines Spiels für den Erwerb einer Gewinnchance ein Entgelt verlangt wird und die Entscheidung über den Gewinn ganz oder überwiegend vom Zufall abhängt. Die Entscheidung über den Gewinn hängt in jedem Fall vom Zufall ab, wenn dafür der ungewisse Eintritt oder Ausgang zukünftiger Ereignisse maßgeblich ist. Auch Wetten gegen Entgelt auf den Eintritt oder Ausgang eines zukünftigen Ereignisses sind Glücksspiele

Wir verkneifen uns an dieser Stelle zunächst weitere Erörterungen und kommen zum „ersten geplatzten Kragen“, letztlich dem Urknall zu diesem Programm. Dabei begegnen wir gleich wieder dem Begriff „spielen“.

   Nach der Jahrtausendwende und kurz vor der Euroeinführung traf ich im Oktober 2001 auf einen wohlhabenden alten Herrn. Der hatte noch nie im Leben einen Computer angefasst. Eine Maus kannte er nur als verpöntes Haustier. Vom operativen Tagesgeschäft hatte er sich längst verabschiedet, seine Firma verkauft und sich auch rechtzeitig von seiner Spanienimmobilie getrennt. Er konnte immer auf Leute zurückgreifen, die den Kleinkram für Ihn erledigt haben.

   Nun wollte er sich „spielerisch“ dem Computer nähern. Das waren im Original seine Worte. Natürlich war ihm nicht entgangen, dass diese Kisten immer mehr zur Wohnungsausstattung gehörten. Unter „spielerisch“ verstand er stressfreies Lernen. Dabei ist von vornherein der Stressfaktor nicht zu unterschätzen, dass sich ein bis dahin überaus erfolgreicher Mann als jemand outet, der von etwas scheinbar Alltäglichem keine Ahnung hatte.

Tastatur-Know-how  Es sollte mir vorbehalten sein, ihn auf technologische Ballhöhe zu begleiten. Das war ein hartes Brot. Einzelheiten ersparen wir uns lieber. Entstanden ist über einen langen Zeitraum aber eine durchaus bemerkenswerte Verbindung. Der „Klient“ hatte natürlich erkannt, dass man das „Spielzeug“ auch für interessante Rechenoperationen einsetzen konnte. Außerdem liebte er Statistiken.

Eine Million Spielgeld

   So erhielt ich einen Teileinblick in die Vermögensverhältnisse. Dazu gehörten auch eine Million DM „Spielgeld“, wie er es nannte. Dieses Geld hatte er an der Börse eingesetzt. Strikt limitiert, eine Million, nicht mehr. Wäre das Geld plötzlich weg gewesen, hätte das für ihn kein Problem dargestellt.

   Ein erstes Ziel war die übersichtliche Darstellung des diversifizierten Vermögens in einer übersichtlichen Tabelle. Das Tabellenkalkulationsprogramm Excel* war auf dem Computer installiert. Die Depotdaten für seine Spielwiese kamen schmucklos per Fax. Auch das sollte etwas schöner dargestellt werden.

   Nähern wir uns dem Knackpunkt der ganzen Geschichte. Bis dahin hatte ich quer durch alle Branchen und Metiers, anderen Menschen geholfen, die moderne Computertechnologie für ihre Zwecke einzusetzen. Zwangsläufig erwirbt man sich zu den eigenen Grundkenntnissen so nebenbei auch spezielle Fachkenntnisse in der jeweiligen Branche.

 Tastatur-Fragezeichen-blau  Es ist aber immer und ausschließlich die Sache der Klienten gewesen, ihre fachliche Arbeit allein zu machen. Anwälte haben ihre Schriftsätze selbst geschrieben, Architekten die Häuser selbst gebaut, Frisöre eigenhändig die Haare geschnitten, Steuerberater ihre Kunden durch den Steuerdschungel gelotst, Messdienstfirmen die Betriebskosten der Hausbesitzer selbst berechnet, Buchhalter die Bilanzen eigenverantwortlich erstellt und so weiter.

   Für den Computerneuling musste also das Datenrohmaterial der Faxe nur in einer schönen Tabelle erfasst und das Bedienungsknow-how vermittelt werden. Über das Allgemeinwissen hinaus, das einem Berater, Coach oder Weiterbildner generell zu unterstellen ist, gab es bei mir bis dahin keine besonderen Kenntnisse zum Börsen- und Wertpapiergeschäft.

   Neue Kurse, neue Stückzahlen durch An- und Verkauf, rein in die Tabelle, Mausklick, Ergebnis und zeigen wie es geht. Das war’s oder hätte es sein können.  Nun war der Mann mit seiner „Spielwiese“ auch Zeitungsleser und Fernseher. Wenn er also las, der DAX (Deutscher Aktien Index) ist um so und so viel Prozent gestiegen oder gefallen, versprach er sich davon auch Rückschlüsse auf sein Depot. So nennt man die Konten, auf denen Wertpapiere verwaltet werden. In den guten alten Zeiten lagen da wirklich noch die Papiere drin.

   Diese Rückschlüsse gingen aber regelmäßig daneben. So etwas ist für kontrollgewohnte Persönlichkeiten natürlich ein Problem. Nach altbewährtem Muster ist der Überbringer der schlechten Nachricht immer der Dumme, hier also der Computerlehrer. Das gab Reibereien und so ist der Kragen schließlich geplatzt.

Zwischen Hermann Hesse und Gott und der Welt
Kopfsprung ins Geldbecken

  Es hat kein Weg am Kopfsprung in die fachliche Materie vorbeigeführt. Außerdem war die Übertragung der Depotbewegungen vom Fax in die Computertabellen ein Weg, für den es nach aller Erfahrung bessere Alternativen geben musste. So sind zwischen lebhaften Diskussionen über Hermann Hesse und Gott und die Welt tiefgreifende Erkenntnisse zum nationalen und internationalen Geldwesen gereift.

Euro-Muenzen-abwaerts   Wertpapierdepots hatte ich bis dahin durchaus schon einige zu Gesicht bekommen. Das klassische deutsche Aktiendepot hatte sich bis dahin in der Regel auch immer durch die Klassiker ausgezeichnet. Allianz, Siemens, Daimler (oder VW), … sind die Renner. So auch hier. Damit ist der Deutsche Aktien Index (DAX) gut vertreten. Allerdings gab es im Depot meines „Sparringpartners“ auch noch andere Einträge. Eine erstaunliche Erkenntnis der Nachforschungen sei gleich an den Anfang gestellt. Die „Spielwiese“ war einer ausgeprägten Dürre anheimgefallen. Das Depot war um die Hälfte dezimiert. Und das geschah nicht etwa durch die Umstellung von DM auf Euro.

   Wir wollen jetzt nicht von den schlechten Zeiten reden, die sehr viele Wertpapierdepots im Bereich der Jahrtausendwende haben durchleben müssen. Wir kommen zurück auf den Forschungsgegenstand: Warum war das individuelle Depot von der Entwicklung des DAX einfach abgekoppelt?

  Zu den Hintergründen muss noch eines  eingeschoben werden: das Depot wurde von sachkundiger Expertise betreut. Zum Berater bestand eine direkt eingespeicherte Telefonverbindung in die Schweiz. Die Allianz, Daimler- und Siemensaktien dürften dabei tatsächlich vom Depotinhaber selbst favorisiert worden sein.

Euro-Haus-brennt  Zum Depotinhalt gehörten aber auch Positionen, die wohl nicht auf dem Mist des Depotkunden gewachsen waren. Und die zogen das Ergebnis wie Blei nach unten und hielten es dort dauerhaft fest, auch wenn sich die deutsche Aktienpracht nach oben entwickelte

   Und siehe da, nachdem einmal der Blick geschärft war, traten sowohl in meinen übrigen Businessbereichen als auch im persönlichen Umfeld ähnliche Ungereimtheiten zu Tage. Aber auch hier sparen wir zunächst weitere Details aus.

Wir wollten uns ja der Frage widmen, ob die in der Öffentlichkeit entgeistert registrierte Anzahl der Transaktionen des Fußballmanagers wirklich das Nonplusultra zur Erzielung der verhängnisvollen Gewinne war.

50.000 Transaktionen in 10 Jahren
sollen  es gewesen sein. Also …
5.000 in einem Jahr
417 in einem Monat
96 in einer Woche
14  an einem Tag

  Damals habe ich einem der Bleigewichte im Depot eine Alternative gegenüber gestellt. Mit verblüffendem Ergebnis. Es war eine Aktie, die es heute noch gibt und auch im Jahr 2003 gegeben hat. Ab diesem Zeitraum hat im aktuellen Fall die Staatsanwaltschaft ermittelt. Das „Spielgeld“ war hier etwas höher. Niemand weiß, wie hoch das Startkapital für das Fußballdepot tatsächlich war. Nehmen wir hilfsweise die 20 Millionen, die ein Geschäftsfreund aus der Sportartikelbrache bereitgestellt haben soll.

Die Schweizer, ach wie süß

   Das „Produkt“ hat einen süßen Hintergrund und ist zudem noch passend in der Schweiz angesiedelt. Im Januar 2003 war  die Aktie von Lindt & Sprüngli für 500 Euro zu haben. Ob der Bayrische Investor mit dieser Investition straffrei ausgegangen wäre, wissen wir nicht. Eines ist aber sicher, er hätte mehr Zeit für das Wesentliche gehabt, z.B. für das gesetzeskonforme Management seines Einkommens. Jedenfalls hätte er für das Geld 40.000 Aktien des Schweizer Süßwarenherstellers bekommen.

Am 19.03.2014 hat eine Aktie 3.500 Euro gekostet. Das ergibt einen Gesamtwert von 140 Millionen Euro. Davon bleibt nach Abzug der Anfangsinvestition immer noch ein
Gewinn von 120 Millionen Euro.
Wir sehen, er hätte gar nicht so oft auf seinen Bildschirm starren und die Finger krümmen müssen


Chart-Lindt-Spruengli-Langzeit-2013-03-20

Aktie Lindt & Sprüngli – Kursverlauf 2001 – 2014 (Quelle comdirect AG)

   Zu solch simplen Geschäften haben ihm die Schweizer Experten natürlich nicht geraten. Da hätten sie sich auch ins eigene Fleisch geschnitten. Viel hätten Sie daran nicht verdient. Aber Gebühren für 50.000 Transaktionen mit hauseigenen Produkten. Das ist ein leckeres Häppchen. Wir kennen die Gebührenhöhe für die Einzeltransaktion in diesem speziellen Fall leider nicht. Vielleicht hat er ja eine „Flatrate“ gehabt.

   Für den Handel mit solchen Produkten darf Otto Normalverbraucher mit Kosten für eine kleine Transaktion mit Gebühren um die 10 Euro rechnen. Oft gibt es Rabatte, besonders für „Vieltrader“. Gelegentlich gibt’s sogar mal was umsonst.  Die Gebühren hängen auch von  der Ordergröße ab. Je  größer der transferierte Posten, je  höher die Gebühr.  Meistens gibt es aber eine Obergrenze.  Das  Schöne für  diejenigen, welche die Aufträge  der Kunden  ausführen:  sie können zweimal  kassieren. Was  gekauft  wird, steht  irgendwann auch wieder zum Verkauf.  Bei Aktien geht es ohnehin nur  im Doppelpack:  kein Käufer ohne Verkäufer.

Die Schweizer Gleichung geht nicht immer auf

   Ein Konto in der Schweiz mit individueller VIP- Betreuung garantiert ganz offensichtlich noch lange keine optimalen Ergebnisse. Das mag oft daran liegen, dass die werte Kundschaft sich nicht beschweren mag. Wie und worüber auch, wenn das Geld offiziell gar nicht da ist. Diskretion gegen Diskretion, eine Hand wäscht die andere.

   Bei meinem „Schüler“ scheint alles mit rechten Dingen zugegangen zu sein. Trotzdem hat er sich nicht beschwert. Er hat  auch aus meinen Alternativrecherchen kein Kapital geschlagen. Wissen Sie, was er getan hat? Er hat leicht verärgert das Depot einfach aufgelöst. Damit hat er zwar über 200.000 Euro in den Sand gesetzt aber künftig seine Ruhe vor Experten gehabt. Spielgeld müsste man haben.


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Damit es nicht zu „fachchinesisch“ wird, folgt im Original noch ein weiterer Teil mit Details und Erläuterungen.
*„Excel“ ist ein eingetragenes Warenzeichen der Firma Microsoft


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Kragen geplatzt




IMMER WIEDER MITTWOCHS
19.03.2014
Sonderinformation Teil1 (Abwege I)

Original Ausschnitt  aus dem aktuellen Programm


Kravatte-Hemd-Kragen-c-MP2-Fotolia

Wenn der Kragen platzt

   Wenn der Kragen von Hemd oder Bluse platzt, ist der Kragen entweder zu eng oder der Hals zu dick. Meistens erwirbt man ein Kleidungsstück, in welches der Hals bequem hineinpasst. Das nutzt aber nichts, wenn Ereignisse eintreten, die den Hals plötzlich anschwellen lassen.

   Ein solches Ereignis ist die Ursache des Lernprogramms auf dieser Webseite. Der Vorfall liegt schon lange zurück und hat sich kurz nach der Jahrtausendwende zugetragen. Kürzlich ist der Körperteil wieder kräftig angeschwollen. Dabei haben die Geschehnisse auf den ersten Blick wenig miteinander zu tun. Die Geschichte kommt deshalb auch als Zweiteiler. Zwischen den beiden dicken Hälsen liegen fast eineinhalb Jahrzehnte. 

Geldkoffer-Ehrensold-Fotolia_39707916   Das Programm verfolgt das materielle Ziel: 199.000 Euro mehr in der Kasse und daneben auch weniger materielle Absichten. Genau genommen machen die unsichtbaren Begleitziele das finanzielle Erfolgsziel überhaupt erst möglich. Wenn wir unser Ziel letztlich erreicht haben, sind wir auch fit im Vermeiden von Stolpersteinen und Überwinden von Hürden.  Beginnen wir mit dem aktuellen Kragenplatzer und kommen in der nächsten Folge auf den „Urknall“ zurück.

Paragraph-Fotolia  An einem Donnerstag im März 2014, fieberte die Nation einem Gerichtsurteil entgegen. An diesem 13. März ereilte einen bis dahin hochgeachteten Mitbürger, Manager eines international renommierten Unternehmens und Präsidenten eines von anderen Mannschaften gefürchteten Fußballclubs vor dem Landgericht München eine schlechte Nachricht: 3 Jahre und sechs monatelang wird sich niemand mehr zum Fototermin drängen.

   Die Aufnahmen mit der Bundeskanzlerin und vielen anderen prominenten Staatbürgern waren mit einem Schlag Geschichte. Zu Fall gebracht hatten den ehemaligen Nationalfußballer und erfolgreichen Unternehmer nicht die Konkurrenz oder übles Ränkespiel, sondern die deutsche Steuergesetzgebung. Beim Geld hört die Freundschaft auf. Da können Ehen noch solange  glücklich gelaufen sein, Freundschaften noch so ewig gepflegt und Schwüre noch so innig in die Welt gesetzt worden sein. Geld hat die Macht, alles in Nichts aufzulösen.

Guertel-enger-Schraubstock-Fotolia    Das alles ist aber nur ein lindes Lüftchen gegen die Wucht der Staatsorgane, wenn sie hinter dem Geld ihrer Bürger her sind. Allerdings ist das heute kein großer Aufreger mehr. Die Steuerbürger sind gut erzogen. Sie unterschreiben alle paar Jahre eine Vollmacht mit dem Inhalt: „weiter so“. Einige wenige Kreuze in vorgedruckten Kreisen halten die staatlichen Geldmaschinen in Schwung.

   Wer diesem Teufelskreis entrinnen will, hat schlechte Karten. Je spärlicher das Einkommen tröpfelt, als desto aussichtsloser entpuppen sich die Fluchtmöglichkeiten. Der Lebenslauf ist schrecklich präzise vorgezeichnet. Die Notausgänge sind versperrt. Die Aufteilung der Welt und die Abschöpfung des Rahms bleiben den „Globalplayern“ vorbehalten. Auch das ist nichts Neues und soll uns hier nicht weiter den Tag vermiesen. Zu diesem Thema gibt es viele ergiebige Fundstellen. Wir arbeiten unverdrossen an Alternativen.

    Uns interessieren mehr die Hebel, an denen wir selbst ansetzen können. Denn was von Menschenhand gemacht wurde, ist selten alternativlos. Das gilt auch für die Verteilung der Reichtümer dieser Erde. Dabei bedeutet Reichtum nicht vorrangig oder ausschließlich die Anhäufung von Geld. Es gibt weder ein Naturgesetz noch ein parlamentarisch verabschiedetes Regelwerk, das die Einkommensverhältnisse des Einzelnen so festschreibt,  wie er sie im Augenblick gerade vorfindet.  An diesem Punkt setzen ja auch die vielen Erfolgslehren und Erfolgsversprechen ein. Hier beginnen auch die vielen  Kletterversuche auf der Karriereleiter.

Problem-Figur-Fragezeichen   Trotzdem erscheinen die bestehenden Verhältnisse wie in Beton gegossen.  Sie haben es in diesem Programm immer wieder  gehört. Wesentliche Punkte, warum es nicht vorangeht und immer wieder viel Stress gibt, sind unzureichende Bildung, Ausbildung, Information und Kommunikation, vor allem auch in Geldangelegenheiten. Dieses Dilemma hat letztlich auch den Fußballmanager heimgesucht. Das ist aber jetzt nicht unser Thema, sondern erst einmal sein eigenes Problem.

    Wir können uns heute immer schwerer gegen unerwünschte Informationen und Desinformationen wehren. Dabei verbirgt sich die höchste Gefahrenstufe in den vielen unsichtbaren Giftpfeilen. Damit nähern wir uns dem Kernthema und dem geplatzten Kragen.

    Da hat jemand gegen ein Gesetz verstoßen. Dafür ist er, wie in solchen Fällen üblich, bestraft worden. Der Straftäter ist prominent und steht im Rampenlicht der Öffentlichkeit. Das schlägt höhere Wellen als beim Nachbarn nebenan. Straftaten dieser Art haben in der Gesellschaft lange Zeit eine mildere Beurteilung erfahren als andere Straftaten. Sicherlich auch deswegen sind solche Straftaten massenweise begangen worden. Das geschieht bis zum heutigen Tag.   

Mafioso-FotoliaDas strafbare Verhalten wurde und wird durch unterschiedliche die Gesetzgebung und Gepflogenheiten in anderen souveränen Staaten gefördert und auch durch viele  Experten unterstützt. Dazu gehören auch angesehene Geldhäuser. Das Thema scheint insgesamt hochkomplex. Deswegen wird auch ständig darüber diskutiert. Trotzdem ist eine Vereinfachung nicht in Sicht. Beginnt sich einmal etwas zu bewegen, gibt es was auf die Finger. Die mächtigen Geldbesitzer drohen mit Abwanderung samt ihren Produktionsstätten in steuerfreundlichere klimatische Regionen.

   Insgesamt gab, gibt und gäbe es auch weiterhin viel Informations- und Diskussionsstoff. Was haben wir in den „Leitmedien“ in der Hauptsache vorgefunden? Die Antwort möge sich jeder selbst geben. Kommen wir stattdessen zu den Giftpfeilen und der Frage, was das alles mit unseren Einkommensverhältnissen zu tun hat.

   Eines erkennen wir deutlich. Die Medienschaffenden in den vorderen Linien rangieren nicht unbedingt an der untersten Grenze der nationalen Einkommensskala. Ihretwegen wurde nicht um den Mindestlohn gestritten. Die großen Zahlen sind allerdings auch nicht ihr Ding. Die Moderatoren und Moderatorinnen sind sichtbar erschlagen von den Millionen. So viele Millionen Steuern nicht bezahlt. Oh Gott, dahinter müssen doch riesige Einkommen stehen. Das scheint sie fertig zu machen. Gestern noch mit der Prominenz auf der VIP-Bank und heute vor dem Kadi. Schrecklich.

Blindheit-Fotolia   Sie rechnen das Einkommen gar nicht erst aus. 150 Millionen sollen mal auf einem Konto gefunden worden sein. Das ist durchgesickert. Das sprengt das Vorstellungsvermögen dieser Gehaltsklasse. So ein dickes Konto bei „Vontobel“. Was ist denn das? Da bleibt nur noch die Reizkombination hängen: Schweiz. Und dann noch ein Hit: 70.000 Seiten. Das ist natürlich gegenüber dem eigenen Kontoauszug aus dem Sparkassendrucker eine unfassbare Relation.

   Man sieht den armen Staatsanwalt zusammen mit dem Richter förmlich in der Papierflut versinken. Dabei zahlen heute in der Regel auch im privaten Idyll nur noch diejenigen erhöhte Kontoauszugsgebühren, die nicht wissen, dass es auch elektronisch papierlos geht. Auswertbar sind die Zahlen am heimischen Computer ohne einen einzigen Fetzen Papier.

  Darum ist auch der Saldo von noch so vielen Transaktionen  schnell ermittelt. Deswegen konnte das Gericht auch kurzen Prozess machen, während die Kommentatoren mit ihrem hausbackenen Hintergrund offensichtlich ohne nennenswerte Recherche gemeldet haben, dass sich der Prozess zwangsläufig verzögern müsse.

Einspruch-Stempel-Fotolia    Letztlich riskiert unser prominenter Steuerschuldner auch den Makel der Unglaubwürdigkeit, wenn er einwendet, die Bank habe die Zahlen nicht rechtzeitig bereitgestellt oder er habe die Übersicht verloren. In Wirklichkeit, hat er den Computer nicht wohl richtig bedient oder bedienen wollen. Wer mit seinem Konto eigenhändig Transaktionen durchführen kann, die zu Daten im Umfang von 70.000 Blatt Papier führen, hat auch locker die Möglichkeit die Ergebnisse seines Tuns im Blick zu halten. Sonst bräuchte er die Geschäfte überhaupt  nicht zu machen.

   Im großen Weltgetriebe sind das trotzdem alles kleine Zahlen. Wenn da bei den Prozessbeobachtern schon die Lichter ausgehen, wie sieht es dann erst aus, wenn es sich ums ganz große Geld handelt? Wo bleibt die Empörungslitanei bei den wirklich großen Steuervermeidern. Mehr als gelegentliche Pflichtübungen sind da bisher nicht zu erkennen.

„Ihre Milliardengewinne versteuern Weltkonzerne wie Apple und Google oft mit einem Steuersatz von weniger als zwei Prozent. Das gelingt ihnen, indem sie weltweit Schlupflöcher nutzen und kreativ miteinander kombinieren. Das ärgert die Regierungen, ist aber völlig legal.
(ARD, tagesschau.de, 29.12.2012)

Groben Schätzungen zufolge dürften sich die Verluste durch die Nichtversteuerung von Unter- nehmensgewinnen in Deutschland auf das 20fache dessen belaufen, was der Fiskus durch die private Steuerhinterziehung in Steueroasen verlieren.
(Blätter für deutsche und internationale Politik, Dezember 2013)

Zurück zum „Skandalfall“. Der Blackout schlägt im Informationsgewerbe voll zu, wenn es darum geht, was denn im gerichtlich verhandelten Fall zum Entstehen der Steuern und damit der Gewinne überhaupt geführt hat. Was für verruchte Taten haben denn den Missetäter konkret ins Gefängnis geführt?

   50.000 Transaktionen sollen den Gewinnen auf den Schweizer Konten zugrunde gelegen haben. Das sprengt nun wirklich jegliches  Vorstellungsvermögen der Berichterstatter und Berichterstatterinnen. Ungeheuerlich,  Fünfzigtausend! Das Bild vom wilden Zocker ist perfekt.  Zu einer anderen Einordung ist ein Sparbuchhirn nicht in der Lage. Das wollen wir offen und ehrlich zugestehen.

   Bei näherem Hinsehen ist das jedoch eine Zahl, die jedem Daytrader nur ein mildes Lächeln abnötigt. Daytrader sind Leute, die täglich an der Börse handeln, was es so zu handeln gibt und versuchen, davon zu leben. Sie kaufen und verkaufen, so wie es auch jeder Gemüsehändler macht.

   Wenn der Tag vorbei ist, freut sich der Trader über einen Gewinn oder ist von einem Verlust für den nächsten Tag besonders motiviert. Dabei kann sich der Handel im Stunden, sogar im Minutentakt abspielen. Leute, die sich so ihr Geld verdienen wollen, treffen Sie in der Nachbarwohnung, im Internetcafé oder auf dem Bahnhof mit „Hotspot“. Natürlich gibt es auch bei diesem Gewerbe Klassenunterschiede.

   Klar gilt der An- und Verkauf von Lebensmitteln als weitaus seriöser als der Handel mit Wertpapieren an der Börse. Gelegentliche Fälschungen und Panschereinen tun der Sache keinen Abbruch. Gammelfleisch und andere Verunreinigungen sind eben nicht zu vermeiden. Der „Spekulant“ ist und bleibt dem rechtschaffenen Kleinverdiener suspekt.

   Die 50.000 Transaktionen beziehen sich, wie man hört, auf einen Zeitraum von 10 Jahren. Rechnen wir mal:

in einem Jahr sind das 5.000
in einem Monat 417
in einer Woche 96
und an einem Tag 14 Transaktionen.

   Das funktioniert per Mausklick auf dem Computer oder auf dem Smartphone. Dabei können die Käufe und Verkäufe auch automatisch erfolgen. Festgelegt wird Kauf bei Preis X, Verkauf bei Preis Y. Den Rest machen die Computersysteme automatisch.

   Im Übrigen sind das trotzdem noch Steinzeitgeschwindigkeiten im modernen Börsenhandel. Der wird heute nahezu ausschließlich elektronisch abgewickelt. Hier lauern auch die echten Gefahren für Staat und Gesellschaft. Kleinste Systempannen können die gesamte Welt in Chaos stürzen.

   Aber auch wenn alles rund läuft, liegen die Geschicke der Menschen nicht selten in den Händen der „Hochfrequenzhändler“. Hier wird rund um die Uhr im Bereich von Millisekunden gehandelt.  Milliarden werden blitzschnell über den Globus verschoben. In diesen kritischen Bereichen des weltweiten Geldbusiness wagt sich der investigative Journalismus nicht so weit vor, so als stünde darauf die Todesstrafe.

   Stellen wir den Transaktionen des Fußballers noch einmal die Ergebnisse gegenüber.  Die müssen wir uns selbst errechnen, weil die Informationsindustrie immer nur auf den nicht beglichenen Steuern herumreitet. Betreiben wir etwas Gehirnjogging. Uns geht es dabei eher um das Grundsätzliche. Deshalb machen wir ein paar Annahmen, damit wir uns nicht im Gestrüpp von Einzelheiten verlieren.

Erste Annahme: wir legen für die 27 Millionen, die nach 3,5 und 18,5 Millionen, die plötzlich im Raum standen, einen Zeitraum von 10 Jahren zugrunde.
Zweite Annahme: wir legen einen Steuersatz von 25% für die Kapitalerträge fest,
obwohl wir wissen, dass diese  fünfundzwanzigprozentige Abschlagsteuer erst zum Jahr 2009 eingeführt worden ist und vorher andere Regel gegolten haben.

Den 27.000.000 Euro Steuern liegt demnach ein Einkommen von 108.000.000 Euro (108 Millionen) zugrunde.
Auf 10 Jahre verteilt sind das 10.800.000 Euro (10,8 Millionen) pro Jahr.
Das sind 900.000 Euro (900 Tausend) je Monat.
Im Durchschnitt hat jede Transaktion an der Börse also 2.160 Euro eingebracht.

   Schauen wir später im zweiten Teil, ob das nicht auch einfacher gegangen wäre.
Sie werden staunen

Halten wir zunächst aber fest, was wir gelernt haben:

Halte Dich an bestehende Gesetze. Wenn Du Dich nicht daran hältst, wirst Du bestraft. Wenn Dir Gesetze nicht gefallen, musst Du sie ändern (lassen) oder dorthin umziehen, wo es Gesetze gibt, die Dir besser gefallen.

Notieren wir auch, was man uns so ganz nebenbei noch beigebracht hat:

Sei bescheiden und begnüge Dich mit Deinem jetzigen Einkommen, dann bist Du in guter Gesellschaft und kommst nicht ins Gefängnis. Geld verdirbt den Charakter. Viel Geld ist unanständig. Lasse die Finger von der Börse. Das Sparbuch tut es auch. Steuern sind eine gute Sache, zahle lieber zu viel als zu wenig. Dann bist Du ein guter Mensch und kannst ruhig schlafen. Konten im Ausland sind verwerflich.

   Was wir nicht gelernt haben, fehlt allerdings auch noch. Fertigen wir eine kurze Notiz darüber an, was die Nachrichtenbranche entweder nicht so sehr interessant findet oder womit sie sich überfordert fühlt. Deshalb hier noch ein kurzer

Quellenhinweis

Wer oder was ist „Vontobel“?

Hier die Selbstauskunft:

Leistung schafft Vertrauen

Vontobel hat das Ziel, die uns anvertrauten Kundenvermögen langfristig zu schützen und zu vermehren. Spezialisiert auf das aktive Vermögens- management und massgeschneiderte Anlage- lösungen beraten wir verantwortungsvoll und vorausschauend. Dabei sind wir der Schweizer Qualität und Leistungsstärke verpflichtet. Unsere Eigentümerfamilie steht mit ihrem Namen seit Generationen dafür ein.“

Quelle: https://www.vontobel.com/DE/DE/Home

Auszug aus dem Angebot (Stand 17.03.2014):

Anzahl der „Anlageprodukte„: 34. 014

Anzahl der „Hebelprodukte„:   60. 897

Anlageprodukte

Soweit die Selbstauskunft und der erste Einblick in den „Produktkatalog“

Lassen Sie sich von den „Produkten“ nicht erschlagen. Wir kommen noch darauf zurück.

   Die Sender und Verlage haben es bisher versäumt sich für die Rundfunk- und Fernsehgebühren oder für treue Leserschaft erkenntlich zu zeigen. Zu den gerichtlich untersuchten Geldgeschäften hätte man sich eine kleine Serie vorstellen können, etwa unter dem Titel

„Was Ihre Bank so alles treibt, während sie
immer mehr Automaten
in den Geschäftsräumen aufstellt“
.

Vorschläge für weitere Arbeitstitel:

 „Wie Schweizer Bankhäuser
internationale Erfolgsmanager
in die Steuerehrlichkeit begleiten.“

„Wie die maßgeschneiderten Anlagelösungen
einer
Schweizer:Bank deutsche Kunden
auf dem sicheren Weg in den Knast bringt.“

   Wir haben aber Verständnis, dass das nicht so einfach ist, nicht nur vom inhaltlichen komplexen Verständnis her. Es ist auch zu bedenken, dass Banken zahlungskräftige Anzeigen- und Werbekunden sind. Die ARD hat es zumindest kurz versucht*, sich aber mit dem Hinweis auf das Bankgeheimnis schnell abspeisen lassen. Da wäre doch bestimmt noch eine Betriebsbesichtigung mit Verkostung der „Produkte“ drin gewesen.
* (Update 05.01.2016: Die urprünglich verlinkte Seite stellt die ARD nicht mehr zur Verfügung. Eine Hoeneß-Chronologie gibt es aber noch.)

   Keine Sorge, unser Programm wird in die Bresche springen. Im vierten Modul werden wir mehr Klarheit schaffen und vermitteln, wozu ein Teil der „Produkte“ auch für die eigenen Zwecke sinnvoll genutzt werden kann. Denn es ist ja keineswegs so, dass solche Produkte nur in der Schweiz und exklusiv für Steuerflüchtlinge aufgelegt werden. Die Alpenrepublik ist da eher in der Minderheit. Festhalten dürfen wir aber, dass  dem ehrwürdigen Schweizer Geldhaus die tiefdunkle Farbe der Fußballermoneten bekannt war.

   In die Schweiz müssen Sie ohnehin nicht reisen, wenn Sie nicht gerade ans Matterhorn, sondern sich lediglich Vontobel-Papiere ins Depot holen wollen. Die bekommen Sie auch bei Ihrer Sparkasse um die Ecke. Um am Börsengeschehen teilzunehmen, muss überhaupt niemand mehr das Haus verlassen. Sie entscheiden sich für einen Online-Broker und können dann schalten und walten wie Sie wollen. Nahezu alle Vontobel-Papiere können Sie zum Beispiel bei der Commerzbanktochter „comdirect“ beziehen. Dort können Sie neben den Schweizer Papieren in einer Fülle von weit über einer Million „Produkten“ wühlen.


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