Verstandsinfarkt




IMMER WIEDER MITTWOCHS
27.11.2013 / Update 06.07.2017

Extrem gefährlich – die neue Seuche

    Herzversagen ist wohl der häufigste Befund für den Grund, warum ein Mensch von einem Augenblick zum anderen in seinem bisherigen Umfeld endgültig nicht mehr zur Verfügung steht. Warum diese zentrale Versagen eingetreten ist, bleibt mitunter um Dunkeln. Häufig sind jedoch plausible Erklärungen dokumentiert. Aber Achtung, Herzversagen wird in der Rangfolge möglicherweise schon bald von einem anderen Gesundheitsrisiko abgelöst.

   In neuerer Zeit begegnet uns immer häufiger ein anderer pathologischer Befund. Dieser hat das Potenzial, das klassische medizinische Aus, das Herzversagen, auf Platz zwei zu verdrängen. Das Problem könnte sich zur Seuche ausweiten. Das Novum ist der Sachverhalt, dass das neue Versagen zentraler Lebensfunktionen nicht direkt zum Ableben der Patienten führt. Ob man über letzteren Umstand glücklich sein kann, soll im Augenblick nicht erläutert werden.

   Wenn auf einen Menschen diese Diagnose zutrifft, ist Erstaunliches zu beobachten. Trotz des Ausfalls einer überlebenswichtigen Funktion, bleibt uns der Patient jetzt weiter erhalten. Er ist aber in dem Lebensbereich, in dem die Schädigung aufgetreten ist, kaum noch autonom lebensfähig. Das Fatale ist der Umstand, dass Schäden durchaus in mehreren Bereichen gleichzeitig zu diagnostizieren sind, während andere Bereiche scheinbar völlig intakt bleiben.

   Das wiederum hat weitreichende Folgen. Während nach einem Herzversagen Schluss ist mit allem, beeinflussen die Patienten weiter die Lebensfunktionen der in diesem Fall nicht Hinterbliebenen. Es ist letztlich ein Pflegefall entstanden. Dabei stellen wir ein Kuriosum fest. Die eigentlich zu Pflegenden sind im Grunde zu einem Teil unpflegbar im wahrsten Sinne des Wortes, während der andere Teil seine Pflegebedürftigkeit überhaupt nicht erkennt oder zu erkennen in der Lage ist. Auf dieses Dilemma kommen wir später noch zurück.

   Zunächst einmal gilt es, die sich ausbreitende Seuche näher zu beschreiben. Obwohl das Herzversagen eine bedauerliche Angelegenheit ist, liegt immer klar auf dem Tisch um was es sich handelt. Das ist beim Verstandsversagen, von dem wir hier sprechen, bedauerlicherweise nicht gegeben. Wäre das Herzversagen nicht tödlich, müssten wir das Verstandsversagen als weitaus gravierender einzuschätzen.

   Der Verstand ist seit je her eine überlebenswichtige Einrichtung. Er ist immer aktiv und versieht seinen Dienst ohne Verschleißerscheinungen. Es gibt kaum etwas, in das er sich nicht einmischt. Das empfindet der Verstandsinhaber gelegentlich als hinderlich. Er muss sich aber mit diesem Tatbestand abfinden. Nur ganz hartgesottenen Verstandsgegnern gelingt es nach langen Übungen, zum Beispiel der Meditation, das Instrument unter Kontrolle zu bekommen oder abzuschalten. Ansonsten gilt der gesunde Menschenverstand als absolut zuverlässig.

   Die bewusste Abschaltung des Verstands zu Meditationszwecken ist die Ausnahme. Der Verstand hat aber eine mächtige Feindin. Das ist die Emotion. Sobald den Menschen gefühlsmäßig starke Erregungen erfassen, schwebt der Verstand in höchster Gefahr. Das ist nicht immer schlecht. Würde der Verstand immer die Oberhand behalten, hätten wir heute ein noch größeres demographisches Problem. Ein Millionenheer von besorgten Müttern und Vätern hätten in der Vergangenheit das Lebensglück ihrer Sprösslinge verhindert, nur weil ihr Verstand immer nur ihr bestes wollte. Die Entscheidungen der so Umsorgten gegen den fürsorglichen elterlichen Verstand haben sich immer wieder als segensreich erwiesen.

   Man könnte auch sagen sobald ein aktiver auf einen abgeschalteten oder ignorierten Verstand trifft, hat er schlechte Karten. In der Regel gewinnt das Gefühl. Eine ausgewogene Mischung von Gefühl und Verstand bietet sich im Allgemeinen als förderlich an. Eine rote Ampel signalisiert Gefahr, „fahr oder geh nicht drüber“. Das klappt in der Regel auch ganz gut. Denn als Strafe bei Ignoranz droht der akute Herzstillstand.

   Nun scheint es aber, dass das aktuelle Gleichgewicht zwischen Gefühl und Verstand zusehends aus dem Tritt gerät. Immer häufiger in immer größerer Zahl und mit immer gravierenderen Folgen bahnt sich die Seuche „Verstandsinfarkt“ ihren Weg und hinterlässt eine Spur der Zerstörung. Wir registrieren dieses Phänomen insbesondere im Bereich des Geldes. In diesem Zusammenhang erkennen wir auch den viralen Charakter der Krankheit. Das Virus scheint sich außerdem durch eine ganz besonders gefährliche Eigenart auszuzeichnen. Es wurde zuvor schon angedeutet. Es arbeitet mehrgleisig und hinterlässt zumindest zwei Gruppen von Virusträgern. Dabei scheint die eine Gruppe das Virus aktiv zu übertragen und gleichzeitig gegen einige Folgen geschützt zu sein, während die andere Gruppe ausschließlich geschädigt wird.

   An einem aktuellen Thema lässt sich das gut darstellen. Betrachten wir die öffentliche Diskussion um das derzeitige Zinsniveau. Das Erste Deutsche Fernsehen hat es in der Sendung „Hart aber fair“ mit der Überschrift „Null Zinsen – was tun gegen die große Geldschmelze?“ auf den Punkt gebracht. Bereits in die Formulierung ist alles hineingepackt. NULL Zinsen fürs Ersparte, der blanke Horror. Dann die GELDSCHMELZE: wir denken an die abschmelzenden Gletscher und den Niedergang der Arktis. Eine Naturkatastrophe nimmt ihren Lauf.

   Dieses Thema ist offenbar bevorzugt geeignet, die Verstandssicherungen reihenweise durchbrennen zu lassen. Ganz überraschend kommt das nicht. Im Zusammenhang mit Geld stellen wir immer wieder Zustände höchster Erregung fest. Gefühle übertrumpfen regelmäßig die Stimme der Vernunft. So wird der Verstand auch gern genannt. Aber auch wenn sich die Gelderregung in Grenzen hält, sieht der Verstand kaum einen Grund, beim Thema Zinsen einzugreifen.

   Warum sollte er auch? 75 minutenlang hat sich eine prominente Runde nebst einem bekannten Moderator um das eigentliche Problemthema herumgetalkt. Der Finanzminister eines großen deutschen Bundeslandes, ein Wirtschaftprofessor und Börsenexperte, der oberste Interessenvertreter des deutschen Bankwesens, eine renommierte Verbraucherschützerin und eine nicht gerade für Smalltalk bekannte Bundestagsabgeordnete waren offensichtlich komplett vom Virus befallen.

   Warum überhaupt Zinsen, wenn Sie doch so viel Probleme und Elend auslösen? Diese Frage wurde nicht gestellt. Solche Fragen fallen gern einer totalen Amnesie zum Opfer. Dabei hat die Frage gerade für den Mann und die Frau draußen im Lande und auf der Straße existenzielle Bedeutung. Gutgläubig haben sie den politischen Experten im Parlament ihre Stimme gegeben, damit diese wiederum Experten engagieren, die den verdienten Ruhestand sichern sollen.

   Wir leben jedoch in modernen Zeiten. Während sich auf manchen Gebieten so gut wie gar nichts bewegt, denken wir an die Bildung, bleibt in anderen Bereichen kein Stein auf dem anderen. Hier funktioniert perfekt das Delegationsprinzip. Wir haben Männer und Frauen in die Parlamente gewählt, deren Steckenpferd die Nachhaltigkeit nicht immer ist. So sind wir lange auf der alten Hutschachtel mit der sicheren Rente sitzen geblieben bis urplötzlich der völlig unvorhersehbare demographische Faktor zugeschlagen hat. Immer mehr Ältere drängten in den Ruhestand. Das Wort von der vergreisten Republik brachte Schlagzeilen. Dabei haben sich die älteren Herrschaften den Ruhestand im wahrsten Sinne des Wortes verdient. Nun standen aber, so hörte man, nicht mehr genügend Nachwuchseinzahler zur Verfügung. Das brachte die oft als schneeballartig beschriebene Organisation der gesetzlichen Altersversorgung an den Rand des Zusammenbruchs.

   Die moderne Wirtschaft setzt voll auf „just in time“. Dieses System könnte auch so beschrieben werden: „wird schon gut gehen, schaun wir mal“. Das richtet bei der Autoproduktion weniger Schaden an. Die Karosse rollt im Problemfall dann etwas später vom Band. Es bleiben immer noch Rekordlieferzeiten. Bürger aus den neuen Bundesländern wissen das. Das Rentenkonto ist aber keine Lagerhalle, die man mal füllen kann, wenn sich die Lage entspannt hat. Hier muss der Euro rollen und zwar auf den Tag genau. Anschreiben bei Aldi, Lidl & Co. gibt es nicht, und Vermieter und Stromlieferanten verstehen auch keinen Spaß.

   Aber die Zeiten wären nicht modern, wenn es nicht auch moderne Lösungen gäbe. Als gängiges Prinzip bietet sich dabei das „Outsourcing“ an. Die eigentlich hausinternen Angelegenheiten werden einfach ausgelagert. Dabei lernen wir eine weitere Expertenstufe kennen.

   Also noch einmal, bevor es zu unübersichtlich wird. Wir in den unteren Rängen wählen die Experten zur Gestaltung dessen, was wir als Einzelne nicht leisten können. Das sind die Parlamente. Die wiederum haben auch nur zwei Hände und schaffen ein weiteres Expertengremium, das es dann für sie und uns richten soll. Das ist die Regierung.

   Regieren ist aber auch kein Zuckerschlecken. Die Probleme sind immer groß und das Personal wechselt ständig. Außerdem sind Regierungen in einem Punkt immer sehr volksnah. Sie haben, wie der klassische private Haushalt, nie genug Geld in der Kasse. Da kommt die Geheimwaffe „Outsourcing“ ins Spiel. Die Sache mit der sicheren Altersversorgung ist vergeigt. Das Stichwort Nachhaltigkeit hatten wir schon. Wegen der knappen Kassenlage müssen jetzt preiswerte externe Dienstleister her. Dafür sind in unserem Fall Bankhäuser und Versicherungsgesellschaften geradezu prädestiniert. Die haben es schon immer gewusst: überall, wo der Staat seine Finger drin hat, kommt nichts Gescheites heraus. So löchert die Lobby das Gemeinwesen wie einen Schweizer Käse.

   Privatisieren ist das Gebot der Stunde. Die unentbehrliche Private Altersversorgung wird in einer von langer Hand vorbereiteten Geburt endlich entbunden. Ein Schnäppchen für die privaten Versicherungsträger. Der Coup ist derartig erfolgreich, dass die Betroffenen erst ganz zum Schluss mitbekommen, dass sie aufs Glatteis geführt worden sind. In der „Hart aber fair“ Runde kommt heraus, dass von 42 untersuchten privaten Vorsorgeprogrammen 37 Schrott sind. Das kommt zu spät für diejenigen, denen die Notwendigkeit der Privaten Altersvorsorge von höchster Stelle immer wieder massiv eingebläut worden ist und die einem Rundum-Sorglos-Ruhestand entgegen gesehen haben, bei dem nun auch noch ihre Ersparnisse draufgegangen sind.  Dumm gelaufen.

Wie alles begann (in einer Minute und 18 Sekunden):
Ausschnitt aus „Hart aber fair“ – ARD 1 – 25.11.2013

   Dieses offensichtlich an die Wand gefahrene Private Vorsorge Projekt basiert ja im Wesentlichen auf der Zinsillusion, die in unerschütterlichem Glauben am Leben gehalten wird.  Jetzt müssen die Versicherten bluten, weil die Produktanbieter mit ihrer Kalkulation im Regen stehen. Sie beklagen die Zinseinbußen auf ihre eigenen Anlagen, die ja die Einlagen ihrer Kunden sind. Dabei werden sie von den gesetzlichen Regelungen unterstützt. Diese Regelungen sichern zunächst das Überleben der Versicherer und Banken. So kommt es auch, dass z.B. die „Allianz“ im vergangenen Geschäftsjahr einen Gewinn von etwa 5 Milliarden Euro nach Steuern ausweisen konnte.

   All das geht auf das Konto „Verstandsinfarkt“. Wie aber könnte man den Verstandsbesitzern und Zinsgläubigen einen Vorwurf für das Verstandsversagen machen, wenn doch schon die Experten der Experten gescheitert sind. Der Einwurf ist berechtigt. Hinzu kommt ja noch das lebenslange Bombardement an die Zinsgläubigkeit. Wer unter den Ritualen des jährlichen Weltspartags groß geworden ist, wie sollte der Zweifel hegen.

   Dem kann entgegnet werden, dass der Mensch schon lange nicht mehr in Höhlen lebt und auch nicht mit dem handgeschnitzten Speer dem Hasen hinterher jagt. Sogar tierische Lebewesen selbst werden von einer eher größer werdenden Zahl von Menschen nicht mehr in die Nahrungskette eingebaut. Es sieht also so aus, als wäre der immer wieder alles in Frage stellende Verstand doch nachhaltig zumindest im Hintergrund aktiv gewesen. Warum sollte er sich nicht endlich mal um die Zinsen kümmern.

   Auch wenn er von der grassierenden Seuche geschwächt ist, könnte der betroffene Mensch einmal lauschen, ob die Vernunft, so wird der Verstand auch gern genannt, sich nicht doch irgendwie regt. Wenn ich für nützliche Tätigkeiten einen Ausgleich bekomme, ist das sicherlich einsichtig. Wenn ich mit dem Ausgleich, den ich für frühere Tätigkeiten bekommen habe, ein Haus baue und jemanden in meinem Besitz wohnen lasse, der ein Dach über dem Kopf sucht, ist es einsichtig,  dass ich auch dafür einen finanziellen Ausgleich bekomme. Wenn ich mir kein Haus gebaut habe und das Geld unter dem Kopfkissen liegt, kann ich es jemandem anderen leihen, damit der sich ein Auto kaufen kann. Wenn ich dann sage, ich möchte einen Ausgleich dafür, dass ich auf Annehmlichkeiten verzichte, die mir mein Geld ermöglichen würde, damit der andere diesen Vorteil für sich nutzt, dann geht das auch noch durch.

   Wenn ich mir Geld beschaffe, das mir gar nicht gehört und es gegen Zinsen verleihe, ist das sicherlich angreifbar. Spätestens an dieser Stelle ist eine Klärung absolut unerlässlich. Ohne diese Klarheit ist dem Zins und auch allem anderen, was mit unserem Geld zu tun hat, nicht beizukommen. Wir müssen unter allen Umständen wissen und verstehen, wie das moderne Geld hierzulande überhaupt entsteht. Solch ein Experte hat in der Fernsehsendung gefehlt. Diese Leute gibt es natürlich und sie waren auch schon im Fernsehen zu Gast, offensichtlich nicht mit dem nötigen durchschlagenden Erfolg. Das sehen wir an den aktuellen Klageritualen zu den ach so niedrigen Zinsen.

   Jeder, der noch „klar bei Verstand“ ist, sollte auch bei Online-Recherchen auf diesen entscheidenden Sachverhalt achten. Wenn diese Definition zum Entstehen des Geldes den Erörterungen der Zinsfrage nicht zugrunde liegt, sind noch so aufwändige Darstellungen zur Zinsproblematik wenig hilfreich.

   Wir haben wirklich nur deswegen Geld in der Tasche, weil irgendwo, irgendwann von irgendjemandem Schulden gemacht worden sind. Das muss hinein in das Organ zwischen den Ohren. Soviel Platz muss sein. Wenn niemend mehr Schulden hat, hat auch niemend mehr Geld. Das ist das eine. Hinzu kommt, dass die Regierung, der Staat direkt kein Geld drucken kann. Das ist wörtlich zu nehmen. Münzen darf er in bestimmtem Umfang prägen aber der Finanzminister hat keine Druckerpresse im Keller, wie das –  auch von Fachleuten – immer wieder suggeriert wird.

   Regierungen mit ihren Staatshaushalten finanzieren sich immer über Banken, zumindest im für uns relevanten Euro-Europa. Wenn für einen Staatshaushalt Geld benötigt wird, das durch (Steuer) Einnahmen gerade nicht zu Verfügung steht, werden Banken zu Gläubigern des Staates. Ohne Schulden wäre kein Geld im Umlauf.

   Das Bundesverkehrsministerium baut eine Autobahn. Der Minister besorgt sich das Geld bei der Bank. Das Ministerium bezahlt die Bauunternehmen. Die Bauunternehmen zahlen Steuern, ihre Lieferanten und ihre Arbeitnehmer und behalten den Rest als Gewinn. Die Arbeitnehmer zahlen Steuern, gehen einkaufen und legen vielleicht etwas auf die hohe Kante. Hätte der Minister keine Autobahn gebaut und dafür Schulden gemacht, hätte niemand was und der Supermarkt müsste zudem noch eine Kassiererin entlassen.

   Der Verstand könnte zu diesem Kreislauf sagen:  ein tolle Sache, alle sind glücklich. Das ist auch soweit in Ordnung, irgendwie muss der Laden ja laufen. Wie das Geld als Schmiermittel des Daseins nun entsteht, wäre zweitranging. Hauptsache, das System funktioniert, jeder hat ein Dach über dem Kopf und niemand muss hungern. Wenn nur die Zinsen nicht wären. Das schleichende Gift hat sich dummerweise schon breit gemacht. Wir erinnern uns: der Arbeitnehmer beim Autobahnbau des Ministers hat etwas auf die hohe Kante gelegt. Dafür bekommt er Zinsen, weil er es zur Bank aufs Sparbuch gebracht hat. Er hat gelernt, wer anderen Geld leiht, bekommt dafür als Belohnung Zinsen. Diese Belohnung gesteht er natürlich auch der Bank zu, die dem Minister Geld für die Autobahn geliehen hat.

   Jeder rechtschaffene Mensch glaubt nun, dass die Bank dem Minister ihr eigenes Geld geliehen hat. Mit diesem frommen Glauben liegt er völlig daneben. Die Bank hat die Million nur am Computer erzeugt. Das macht sie bei jedem Kredit so, den sie vergibt. Auch wenn unser Arbeitnehmer im Beispiel einen Privatkredit fürs Auto aufnimmt, statt das Sparbuch aufzufüllen. Was weder der Staat noch sonst jemand tun darf, ist der Bank erlaubt. Sie erschafft Geld aus dem Nichts. Dazu macht sie einen Deal mit der Zentralbank, der Bundesbank zum Beispiel.

   Wenn die Bank für den Autobahnbau 1 Million rausrückt, hinterlegt Sie die „Mindestreserve“ von 10.000 Euro und bucht eine Forderung an die die Regierung. Das „Geld“ ist dann einfach da, wirklich aus dem Nichts.  Da fährt kein Transporter mit Geldscheinen durch die Gegend. Man könnte sagen es ist Scheingeld. Der korrekte Name für dieses Buchgeld ist „Giralgeld“. Darum ist es immer leicht irreführend, wenn behauptet wird, die Regierung würde „Geld drucken“.  Es ist auch ohne Drucker da.  Im Alltag sieht das gewöhnlich so aus, dass die Bank Staatsanleihen (Bundesanleihen) erwirbt. Das klingt besser. Der Staat steht nicht so nackt als Schuldner da. Die Marketing Idee dahinter ist: er „begibt“ Anleihen. Da darf sich dann jeder drum bemühen sein Geld an den Staat loszuwerden, was dann bei Staatsanleihen von krisengeschüttelten Ländern ja auch tatsächlich eintritt.

   Sie gründen also am besten eine Bank. Für jeden Euro, den Sie als Eigenkapital besitzen, können Sie dann 100,00 Euro verleihen. Die gesetzliche Mindestreserve beträgt seit dem 18.01.2012 nur noch 1 %. Haben Sie 10.000 Euro zur Verfügung, können Sie dem Minister genau die eine Million leihen, die er für den Autobahnbau braucht. Aber das schönste kommt noch. Sie sind ja kein Wohltätigkeitsverein. Selbstverständlich bekommen Sie für Ihre Gefälligkeit Zinsen. Wir haben es schon besprochen. Zinsen gehen immer durch. Das ist ein Reflex. Da hat sich das Verstandsinfarkt-Virus fest eingenistet.

Dieser Videoausschnitt zeigt es Ihnen in etwa 4 Minuten:
Zinsen sind eine ganz tolle Sache

   Was passiert denn, wenn wir etwas näher hinschauen. Die Bank kassiert Zinsen für etwas,  was sie virtuell erschaffen hat. Sie hat nicht etwa Geld aus Ihrem Tresor genommen oder aus den Sparbüchern der vielen Omas zusammengekratzt und dann als Kredit für den Autobahnbau zur Verfügung gestellt. Der Tresor und Omas Sparbuch bleiben völlig unangetastet. Sie hat lediglich per Knopfdruck auf dem Computer 1.000.000,00 Euro erzeugt. Dafür hält Sie lediglich die Mindestreserve vor. Für diese Million kassiert sie aber Zinsen, und diese Zinsen erhöhen ihr Eigenkapital. Das ist die perfekte Lizenz zum Geld drucken.

   Wenn wir noch etwas genauer hinschauen, entdecken wir einen weiteren Vorteil des Bankgewerbes. Beim Regierungskredit ist das weniger von Bedeutung. Wenn aber als Privatperson  oder ein Unternehmen eine Immobilie für den Kredit als Sicherheit hinterlegt haben, dann wechselt das Häuschen in den Bankbesitz, wenn die Raten nicht mehr gezahlt werden können. Unglaublich aber wahr. Die Bank hat nahezu zum Nulltarif eingekauft. Das passiert im Übrigen auch dann, wenn die Bank bei einer Zwangsversteigerung irgendwo mit steigert. Die Immobilie kostet sie praktisch nichts, weil sie den Kaufbetrag ja per Computerprogramm dem Verkäufer zur Verfügung stellt.

   Wir sollten die Lupe noch einmal auf die Zinsen halten. Vielleicht merken wir dann, wie der Verstand ausgetrickst worden ist und warum wir Zinsgeschäfte, sofern wir zu den Zahlern gehören vorher genau überlegen sollten. Wir wissen jetzt definitiv: Geld entsteht nur durch Schulden. Nehmen Sie doch einmal an, Sie gehören zu einem zehn Familien umfassen Inselvolk. Damit es auf der Insel vorangeht erhalten alle zehn Familien einen Kredit von je 1.000 Euro zu inselüblich günstigen Zinsen von 5 %. Nach einem Jahr will die Bank den Kredit zusammen mit den Zinsen zurück. Das sind 1.050,00 Euro je Familie. Die Familien haben untereinander Geschäfte gemacht. Jetzt wird abgerechnet.

   Auf der Insel standen durch den Bankkredit insgesamt 10.000 Euro zur Verfügung. Bereits hier hätte der Verstand fragen können. Wo sollen denn die 50,00 Euro für die Zinsen herkommen. Individuell betrachtet gibt es natürlich eine Lösung. Der Mensch ist findig und kann mit anderen Geschäfte machen. Da lassen sich schon mal 50,00 Euro dazu verdienen. Insgesamt ist die Lösung aber zu kurz gedacht. Die 500,00 Euro für die Zinsen sind einfach nicht da. Auch bei einer Umverteilung der Zinslast. Mindestens eine Familie bleibt auf der Strecke. Die 500,00 Euro fehlen einfach. Bleibt nur noch der Weg zur Bank und einem Neuen Kredit, damit der alte ausgeglichen werden kann. Die Schuldenspirale beginnt sich zu drehen.

   Wir haben gesehen, dass Geld nur durch Schulden in unsere Kasse kommt, aber eben keine Zinsen. Das hat weitreichende Folgen. Solange kein Gegenmittel entwickelt ist, werden wir am Tropf der Geldproduzenten hängen. Dort hängen wir in bester Gesellschaft mit den Regierungen der internationalen Staatengemeinschaft. Also ist das Bemühen um eine Banklizenz  sicher nicht die schlechteste Idee.

   Eine beliebige Zahl in das Computersystem eingeben, umbuchen, Sicherheiten einstreichen, Beträge zurück verlangen, die gar nicht verfügbar sind (Zinsen), dadurch das Eigenkapital erhöhen und sich diese Spirale immer weiter drehen lassen: ist das nicht das ideale Geschäftsmodell? Es ist tatsächlich die wahrhafte Lizenz zum Geld drucken. Was glauben Sie, warum z.B. die DAX-Konzern BMW, Volkswagen oder Mercedes eigene Banken gegründet haben. Sollte jemand auf den Gedanken kommen, das Verstandsinfarkt-Virus wäre aus Unachtsamkeit aus einem Labor entwichen oder gar vorsätzlich in Umlauf gebracht, man sollte ihn nicht sofort wegsperren. Versäumen Sie auf keinen Fall das folgende Video.

Wie funktioniert Geld (16 Minuten)

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Infopfuscher

 IMMER WIEDER MITTWOCHS
20.11.2013

Miese Zahlen

   Pfusch am Bau ist ein geflügeltes Wort. Ärztepfusch ist ein beliebtes TV-Thema und wird auch gern in die Magazine genommen. Eine alltäglich gegenwärtige Pfuscherei wird entweder schamhaft unter den Teppich gekehrt oder als solche überhaupt nicht wahrgenommen, insbesondere von den Pfuschern nicht.

   Information als Desinformation, davon sprechen wir. Zu weit hergeholt? Nein, einer, der es wissen muss, hat den Befund gerade in eine Rede gekleidet. Gabor Steingart, der Herausgeber des Handelsblatts diagnostizierte am 14.11.2013 auf dem „W&V Future Summit 2013“ in München das Verhältnis des journalistischen Gewerbes zum Leser als „angespannt“ und lieferte auch gleich einen Grund: „die Journalisten sind ganz die Alten geblieben. Unsere Leser nicht.“ Letztere würden mit einem „medialen Frontalunterricht“ der Redaktionen „belehrt“.

   Man könnte auch volkstümlicher sagen, die Unterrichtsgeschädigten haben langsam den Kanal voll, von dem einförmigen Geschwätz, das pausenlos auf sie niedergeschrieben und gesendet wird. Hören wir in das Original hinein:

„Wir sind zu eintönig geworden. Die Methoden der publizistischen Telepathie – einer erfühlt, was der andere nicht denkt – erzeugen jenes Einheitsmaß der Inhalte, das selbst dem flüchtigen Leser wie eine innere Gleichschaltung erscheinen muss. Die Frontseite einer beliebigen Zeitung erscheint als Derivat einer anderen, notdürftig getarnt durch unterschiedliche Schrifttypen und Bildgrößen. Wenn wir die deutsche Pressekultur unserer Tage in den Kategorien der Landwirtschaft zu erfassen hätten, müssten wir von Monokultur sprechen.“

   Aus allererster Hand, aus authentischer Quelle erfahren wir, das „zuweilen Desinformation durch Information“ betrieben wird. Somit nähern wir uns dem Kern unseres heutigen Anliegens, nicht ohne noch einen letzten Blick in den Teufelskreis journalistisch-politischer Verquickung gemacht zu haben.

„Wir haben uns mit der Politik gemein gemacht. Nicht wenige politische Redakteure pilgern zu den Flachbauten der Politik als handele es sich um Kathedralen. Man sieht sich in einer Bedeutungskoalition mit den Parteigrößen.“

   Wann ist uns jemals ein korrektes Wahlergebnis präsentiert worden. In einer Hochtechnik-Computerwelt sind wir gezwungen uns mit Taschenrechner und Tabellenkalkulation zu bewaffnen, um hinter den wirklichen Wählerwillen zu steigen. Über die Sender flimmern nur geschönt Zahlen, die am nächsten Tag nachgedruckt vor der Tür oder im Kiosk liegen.

„Bei der letzten Bundestagswahl gab es mehr Nichtwähler als Merkel-Wähler. … Willy Brandt konnte bei seiner Wahl zum Regierenden Bürgermeister Berlins eine Mehrheit aller wahlberechtigten Bürger von sich überzeugen. Klaus Wowereit wurde nur noch von 17 Prozent der Berlinerinnen und Berliner gewählt.

   Ganz in diesem Sinne sollen Ihnen auf keinen Fall meine eigenen Auswertungen unmittelbar nach der Bundestagswahl vorenthalten bleiben. Diese Arbeit haben mir die Öffentlich-rechtlichen Sender und die abonnierten Blätter nicht abgenommen. Nur die Abbuchungen der Abo-Gebühren haben reibungslos funktioniert.

   Gabor Steingart hat seine Rede mit dem Titel überschrieben: „Die Leser-Revolution – und warum wir sie unterstützen sollten“.
Sein Vortrag würde auch für eine Wähler-Revolution passen.


Offiziell publiziert

Bundestagswahl 2013

Ergebnis %

Mandate

CDU/CSU

41,5

311

SPD

25,7

193

DIE LINKE

8,6

64

GRÜNE

8,4

63


Nicht publiziert:

1. Anzahl der Wahlberechtigten: 61.903.903
2. Fast 16% gültige Stimmen sind nicht im Parlament vertreten
3. 40% der Wahlberechtigten sind nicht im Parlament vertreten

Bundestagswahl 2013 Zweitstimmen Anzahl % von gültigen Stimmen % von Wahlberech-tigten
CDU/CSU 18.157.256 41,5 29,3
SPD 11.247.283 25,7 18,2
DIE LINKE 3.752.577 8,6 6,1
GRÜNE 3.690.314 8,4 6,0
Im Parlament 36.847.430 84,2 59,6

Nicht publiziert:

1. Darstellung der Größenordnung und Auswirkung der Parteien „unter 5%“
2. Darstellung der Größenordnung und Auswirkung der Nichtwähler/innen

Bundestagswahl 2013 Zweitstimmen Anzahl
und Nichtwähler
% von gültigen Stimmen % von Wahlberech-tigten
CDU/CSU 18.157.256 41,5 29,3
SPD 11.247.283 25,7 18,2
DIE LINKE 3.752.577 8,6 6,1
GRÜNE 3.690.314 8,4 6,0
Im Parlament 36.847.430 84,2 59,6
Parteien unter 5% 6.855.044 15,8 11,1
Nichtwähler/innen 17.614.251 28,5
Nicht im Parlament 24.469.295 39,6

 

Darstellung wie zuvor jedoch
mit Wahlberechtigten und ungültigen Stimmen 

Bundestagswahl 2013 Zweitstimmen Anzahl
und Nichtwähler
% von gültigen Stimmen % von Wahlberech-tigten
CDU/CSU 18.157.256 41,5 29,3
SPD 11.247.283 25,7 18,2
DIE LINKE 3.752.577 8,6 6,1
GRÜNE 3.690.314 8,4 6,0
Im Parlament 36.847.430 84,2 59,6
Parteien unter 5% 6.855.044 15,8 11,1
Gültige Stimmen 43.702.474 100,0 70,7
Ungültige Stimmen 587.178 0,9
Wähler/innen 44.289.652 71,5
Nichtwähler/innen 17.614.251 28,5
Wahlberechtigte 61.903.903 100,0

 

Nicht publiziert:

Tatsächlich Rangfolge mit dem Einbeziehen der
Nichtwähler/innen und „Unter 5% Parteien“

Bundestagswahl 2013 Zweitstimmen Anzahl
und Nichtwähler
% von gültigen Stimmen % von Wahlberech-tigten
CDU/CSU 18.157.256 41,5 29,3
NICHTWÄHLER/INNEN 17.614.251 28,5
SPD 11.247.283 25,7 18,2
PARTEIEN UNTER 5% 6.855.044 15,8 11,1
DIE LINKE 3.752.577 8,6 6,1
GRÜNE 3.690.314 8,4 6,0
Nicht im Parlament 24.469.295 39,6

 

Nicht im Parlament vertretene Wählerstimmen in die Rangfolge eingordnet
Die nicht vertretenen Wähler/innen bilden die stärkste Partei

Bundestagswahl 2013 Zweitstimmen Anzahl
und Nichtwähler*
% von gültigen Stimmen % von Wahlberech-tigten
     1. NICHT VERTRETEN 24.469.295 39,6
     2. CDU/CSU 18.157.256 41,5 29,3
     3. SPD 11.247.283 25,7 18,2
     4. DIE LINKE 3.752.577 8,6 6,1
     5. GRÜNE 3.690.314 8,4 6,0

Lagerübersicht
Das Lager der Kanzlerin hat keine Mehrheit

Bundestagswahl 2013 Anzahl Zweitstimmen
und Nichtwähler
% von gültigen Stimmen % von Wahlberech-tigten
Lager (Unter 5%  und Nichtwähler) 24.469.295 39,6
Lager (SPD,Die Linke,Grüne) 18.690.174 42,7 30,3
Lager (CDU,CSU) 18.157.256 41,5 29,3

Rundungsdifferenzen gegenüber dem amtlichen Endergebnis sind möglich
aber zu vernachlässigen


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Nulldiät? Von wegen!

 IMMER WIEDER MITTWOCHS
13.11.2013

Diätempfehlung: Aufstocken lohnt sich

   Wozu gibt es Diäten. Nun, mit Diäten wollen viele Leute mager werden. Das wird im deutschen Politgewerbe oft fehlinterpretiert. Denn mager werden durch die Diäten nicht die Parlamentarier und Parlamentarierinnen. Mager sehen dafür oft die Ergebnisse aus, die mit Diäten honoriert werden. Der Begriff "Diäten"  ist für das Wahlvolk etwas verwirrend. Wir können ja kaum einen Schritt gehen, schon sind wir mit wohlgemeinten Diätvorschlägen konfrontiert. Jeder kennt irgendjemanden, der gerade auf Diät ist.

   Sobald Wähler zu Gewählten werden, bekommen Sie eine ganz besondere Diät vorgesetzt. Was im Normalbetrieb nicht selten als Horror empfunden wird, ist im Politikbetrieb die Versüßung des grauen Alltags. Was woanders zumeist Einschränkung oder Beschränkung bedeutet, soll bei Abgeordneten genau das Gegenteil bewirken. Denn im parlamentarischen Betrieb bedeuten Diäten "Aufwandsentschädigungen".

Die Abgeordneten erhalten für ihr Mandat eine finanzielle Entschädigung.
Die so genannten Diäten sollen Verdienstausfälle ausgleichen, die den
Abgeordneten durch die Ausübung ihres Mandats entstehen,
und ihre Unabhängigkeit garantieren.
(http://www.bundestag.de/service/glossar/D/diaeten.html)

   Damit ist das grundlegende Missverständnis beseitigt. Es dreht sich hier also um Verdienstausfall und nicht um  Gewichtsausfall. Das klärt zwar einiges, wirft aber auch Fragen auf. Geklärt ist durch diese Definition, weshalb die Parlamente sich vorwiegend aus den unteren Einkommensklassen zusammensetzen. Denn die Entschädigungshöchstgrenze z.B. für Mandatsträger/innen des Deutschen Bundestages beträgt seit dem 1. Januar 2013 ohne Extras monatlich nur 8.252 Euro. Dafür macht so mancher, ein Vorstand in einem DAX-Unternehmen, Bankdirektoren oder Millionäre allgemein keinen Finger krumm.

   Mercedes-Chef Dieter Zetsche auf einem harten Abgeordnetensitz in Deutschen Bundestag?  Die Gebrüder Albrecht eifrig bei Zwischenrufen.  René Obermann beim Smalltalk mit seinem Fraktionschef.? Ferdinand Piëch bemüht sich um einen Platz auf der Rednerliste? Susanne Klatten aus dem Hause Quandt Quandt auf dem Präsidentenpodest mit Quelleerbin Madeleine Schickedanz als Vizepräsidentin rufen das hohe Haus zur Ordnung? Gregor Gysi im Clinch mit Banker Josef Ackermann? Günther Jauch attackiert die Regierungserklärung der Kanzlerin? Michael Schumacher kontert Karl Lagerfeld?

   Aber es gibt nicht nur den Einkommensadel. Auch zwischen weniger exponierten Einkommen und den Politjobbern liegen noch Welten. Wie beklagte doch einst ein Kanzlerkandidat die skandalösen Verhältnisse: "Nahezu jeder Sparkassendirektor in Nordrhein-Westfalen verdient mehr als die Kanzlerin". Das läppische Grundgehalt der Kanzlerin wird in diesem Jahr bei etwa 17.000 Euro monatlich liegen, ohne Extras.
(http://www.tagesschau.de/inland/steinbrueck-kanzlergehalt100.html)

   Ein echter Verdienstausgleich als "Entschädigung" käme die Steuerzahler wohl sehr teuer, wenn die Großverdiener im Reichstag Einzug halten würden. Wer dagegen mit lediglich 5.000 Euro Gehalt oder gar als Bezieher von Arbeitslosengeld in den Bundestag einzieht, darf die volle Diät behalten und hat damit ein Schnäppchen gemacht. Die Diät,  das ist in dieser Branche nichts zum Essen sondern der Mindestlohn. Dieser Mindestlohn wird schon seit ewigen Zeiten von dem Empfängern und Empfängerinnen selbst festgelegt. Das ist eine bequeme Sache. "Tarifparteien" werden nicht in die Parlamente gewählt. Darum muss man sich dort bei der Gehaltsfindung auch nicht mit Ihnen rumschlagen. Streiken entfällt. Bei den Kleinverdienern im Wahlvolk tut man sich mit der Festlegung der Mindestlohngrenze traditionell etwas schwerer.

   Bei der Abgeordnetenbelegschaft geht das zügiger. Der Bundestagspräsident schlägt vor. Die Abgeordneten sagen ja und alles ist geritzt. Auch die Berechnung der Bezüge des Bundestagspräsidenten sind im Wesentlichen transparent gestaltet. Er bekommt einfach die doppelte Abgeordnetendiät verabreicht. Das sind inklusive Kostenpauschale ohne weitere Extras (2 x 8.152 Euro + 4.123 Euro) . Für die Praxis kann man sich merken, dass die Bezüge des Dreigestirns Bundestagspräsident, Bundekanzler/in und Bundespräsident alles in allem eng beieinander liegen. Wer etwa 200.000 jährlich als Einkommen annimmt, liegt sicherlich nicht ganz verkehrt.

    Damit der Präsident des Bundestages nicht so einsam ist und immer ganz allein das Wort erteilen muss, hat er Vizepräsidenten. Das sind nach der Wahl 2013 vier Frauen und zwei Männer, also ein Vize mehr als bisher. Diese "Aufstockung" ist nicht zu verwechseln mit der in weniger privilegierter Umgebung üblichen modernen Einkommensvariante. Wenn dort jemand mit regulärer Arbeit nicht genug verdient, bekommt er etwas dazu, damit es dann immer noch nicht reicht. Letzteres behaupten Kritiker und Betroffene.

   Zurück zum Parlament. Hier war also die erste Amtshandlung der neugewählten Mitglieder der Legislative natürlich die Wahl ihres Chefs, eben des Bundestagspräsidenten. Als nächstes folgte sogleich die Aufstockung des Präsidiums. Auf die Frage, warum denn nun sechs statt fünf Posten benötigt würden, hieß es zur Begründung aus den ersten Reihen der Mehrheitsfraktionen: das wäre angemessen. Bliebe die Frage, warum denn die Parlamente in den vorausgegangenen Legislaturperioden mit einem unangemessenen Bundestagspräsidium auskommen mussten.

   Die Vizepräsidenten und Vizepräsidentinnen bekommen dafür, dass Sie sich dieses Amt aufhalsen eineinhalb Diäten. Das sind nach dem Stand 2013 dann 12.378 Euro jeden Monat. Der zusätzliche Posten kostet über die vier Jahre zusätzlich 198.048 Euro Euro, ein Betrag also eher aus der Portokasse. Deshalb musste sich die Opposition wegen Ihrer Kritik an der Aufstockung auch Kleinlichkeit vorwerfen lassen. Da ist was dran. Es kommt nur darauf an, in welchen Größenordnungen gedacht wird. Ein Großunternehmen fechten solche Beträge nicht an. Sowas geht für ein paar Werbespots drauf, notfalls sogar für einen. Für einen Handwerker oder Freiberufler hingegen könnte eine derartige Kleinigkeit als Fehlbetrag das Aus bedeuten. Für die meisten Menschen "draußen im Lande" wären knapp 200.000 Euro bereits ein beachtliches Vermögen.

   Wer das Vizezusatzsalär in einen Mindestlohnarbeitsplatz umrechnet kommt auf den Gegenwert von knapp 3 Arbeitsplätzen zum gegenwärtig diskutierten monatlichen Mindestlohn von 1.445,00 Euro (8,50 Euro/Std.). Das bedeutet, die Bundestagsverwaltung könnte mit dem früheren kleineren Präsidium 3 Vollzeitarbeitsplätze über 4 Jahre finanzieren. Solch nachhaltiges Denken ist nicht immer die Sache des Parlaments. Wir kennen das im großen Stil von der problematischen Staatsverschuldung. Die ist schließlich ohne die ausdrückliche Zustimmung der Abgeordneten nicht machbar.

   Die Beschäftigten genehmigen sich ihr eigenes Einkommen selbst. Eine tolle Sache. Sie greifen direkt in die Kasse. Das kann kein Mitarbeiter und keine Mitarbeiterin eines herkömmlichen Unternehmens. Nur die Unternehmer oder Eigentümer selbst können so etwas tun. Die entscheiden natürlich über Ihre eigenen Bezüge, nur dass ihnen der Laden eben gehört. Der Staat mitsamt seinen Institutionen und Einnahmen gehört aber nicht den Abgeordneten. Das wird dort gelegentlich vergessen. Noch häufiger greift diese Amnesie nach dem Aufrücken in Regierungsämter um sich.

   Im Wirtschaftsleben wird versucht, Einkommen und Position an den Anforderungen und Leistungen zu orientieren. Das gelingt nicht immer. Wenn aber zu heftig gegen diese Regeln verstoßen wird, folgt über kurz oder lang das Ausscheiden aus diesem Wirtschaftsleben. Der Insolvenzverwalter tritt auf den Plan, um zu retten, was noch zu retten ist. Im Bereich der parlamentarischen oder regierungsbedingten Beschäftigungen finden wir gelegentlich einen entspannteren Umgang mit solchen Zwangsläufigkeiten..

   Bleiben wir beim Bundestagspräsidium als Beispiel. Hier wird nicht mit finanzieller Zuwendung belohnt, wer besonders geschickt eine große Versammlung leiten und das Hohe Haus innovativ und pfiffig in Schuss halten kann. Hier geht es um ganz andere Dinge. Die repräsentative Darstellung einer Partei kann bei der Postenvergabe genauso eine Rolle spielen wie die Fürsorge um die materielle Versorgung. Auch als Mittel der Belohnung für treue Dienste eignet sich das Amt vorzüglich.

   Es ist eine kaum bestrittene Praxis, dass altgediente Funktionäre (gerade auch nach ihrem Scheitern) mit Ausgleichsposten geehrt werden. Der Bereich der Europäischen Union ist dabei eine beliebte Auslagerungsstelle. Dann gibt es Stiftungen, Verbände und allerlei weitere Institutionen, bei denen man die Getreuen entsorgen kann.

    Schauen wir einmal auf die aktuelle Personalauswahl. Eine der neuen Vizepräsidentinnen war einst lange Jahre Parteivorsitzende. Sie ist bei der Kür der Spitzenkandidaten für die Bundestagswahl von Ihrer Partei ignoriert worden und hat ein empfindliches Minus bei der späteren Wahl einstecken müssen. Vielleicht hat die Partei ein schlechtes Gewissen bekommen. Die nachträgliche Belohnung: Eineinhalbfache Abgeordnetendiät. Eine weitere neue Vizepräsidentin wurde als Gesundheitsministerin regulär im Jahre 2009 abgewählt. Zuvor hatte Sie mit Ihrem Dienstwagen Schlagzeilen gemacht, der ihr im Urlaub in Spanien gestohlen worden war. Sie hat sich wacker geschlagen und viel durchgemacht. Das ist eine liebevolle Zuwendung allemal wert.

   Nehmen wir noch einen dritten neuen Vizepräsidenten. Der hat sich früher einmal als Generalsekretär seiner Partei verdient gemacht und war zu letzt als parlamentarischer Staatssekretär im Wirtschaftsministerium beschäftigt. Da könnte der Positionswechsel von Weitsicht zeugen. Sollte das Wirtschaftministerium an den neuen Koalitionspartner der bisherigen Regierungspartei fallen, stünde der Mann mit seinem einfachen Abgeordnetenmandat nackt da.

   Runden wir den Ausflug in die Diätenfrage mit einem Blick auf die fachlichen Qualifikationen ab. Das wäre natürlich ein abendfüllendes Thema. Bleiben wir bei einem Miniausschnitt aus der ganz gewöhnlichen parlamentarischen Praxis. Hätten wir da nicht das Bundesverfassungsgericht, wäre es in unserer Volksvertretung schon drunter und drüber gegangen. Dabei muss allerding ganz offen und ehrlich eines anerkannt werden. In einem vierjährigen Praktikum kann kaum jemand mit allen Wassern gewaschen werden. Und die alten Hasen haben sich oft die Pfoten wund gelaufen. Sie werden ja auch immer weniger.

   Im deutschen Bundestag ist der öffentliche Dienst und der juristische Sachverstand überproportional vertreten. Aus diesem Grund ist es ganz erstaunlich, dass es den Volksvertreten immer wieder misslungen ist, ein grundgesetzkonformes Wahlrecht auf die Beine zu stellen. Immer wieder mussten die Verfassungshüter eingreifen. Wer nun geglaubt hat, mit der letzten Änderung des Bundeswahlgesetzes kurz vor der Wahl wäre der große Wurf endlich gelungen, ist wieder enttäuscht worden. Verdrießen wir uns das Dasein nicht mit Einzelheiten. Greifen wir die Fortsetzung dessen heraus, was sich durch unsere gesamt Betrachtung bezieht: die finanziellen Folgen.

   598 Sitze soll das Parlament umfassen. Soviel Abgeordnetenjobs sind zu vergeben, möchte man meinen, Im 18. Deutschen Bundestag sitzen jedoch 631 Diätenempfänger/innen. Wie das? Das Stichworte sind Überhangs- und Ausgleichsmandate. Auf diese personelle Erweiterung will niemand verzichten. Es könnte übrigens zu eine bedeutend hören Zahl der Abgeordneten kommen. Diesmal sind es zum Glück eben nur 33. Rechnen wir nach, halten aber zuvor noch die wichtigsten Extras der Bezahlung fest.

Artikel 48 Grundgesetz:

(3) Die Abgeordneten haben Anspruch auf eine angemessene,
ihre Unabhängigkeit sichernde Entschädigung.
Sie haben das Recht der freien Benutzung aller staatlichen Verkehrsmittel.
Das Nähere regelt ein Bundesgesetz.

   Das ist natürlich ein schönes Privileg. Wir lassen es bei Berechnungen hier jedoch außer Ansatz, genauso wie Büroausstattung, Mitarbeiter, Sachleistungen, Mitarbeiterpauschale, Fahrdienst, Übergangsgeld und Altersversorgung.

   Wir addieren nur die monatlich Kostenpauschale von derzeit 4.123 Euro hinzu. Das ergibt zusammen monatlich 12.375 Euro. Für 33 Abgeordnete sind das in vier Jahren 19.602.000 Euro (19,6 Millionen) oder 4,9 Millionen Euro jedes Jahr. Mit allem drum und dran ist der Betrag natürlich weit höher, auch wenn die Grunddiät im Gegensatz zu Kostenpauschale versteuert werden muss.

   Natürlich sind Parlamentarier/innen Teile des Volkes, das Sie vertreten. Somit vertreten Sie auch Ihre eigenen Interessen. Das sei ihnen zugestanden. Wir können auf diese Weise gut nachvollziehen, warum die vielen anderen Interessenvertreter so intensiv die Nähe der Politik suchen. Für Lobbyisten kann sich jeder Handschlag und jede noch so kleine Passage in einem Gesetz millionenfach in barer Münze umschlagen. So ist die "Möwenpick-Steuer" zum Markenzeichen einer politischen Partei geworden, aber auch ein Bundespräsident letztlich wegen gut 700 Euro jetzt ohne Frau und Amt vor einem Strafgericht gelandet, nur weil er sich dem Verdacht ausgesetzt sieht, in einem früheren Job einem Filmschaffenden zu nahe gekommen zu sein. Trotzdem, wer keine Lobby hat, ist Neese.


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Der Mindesthohn

IMMER WIEDER MITTWOCHS
06.11.2013

Vom Lohn zum Hohn

Mindestlohn   MINDESTLOHN, klingelt es Ihnen in den Ohren? Mindestlohn, jeder der etwas auf sich hält, führt das Wort im Munde, wahlweise dafür oder dagegen. Die Gruppe, die am meisten auf sich hält, sind immer die Experten. Experten wissen immer alles.Sie sind deswegen Experten, weil sie vor allem wissen, was andere nicht wissen. Dabei ist etwas nicht zu wissen überhaupt kein Kunststück. Darum ist es auch nicht immer etwas Besonderes, zu wissen, was andere nicht wissen, also ein Experte zu sein.

   In Sachen Mindestlohn, gibt es sehr sehr viel Experten. Das kommt vor allem auch daher, weil dieses Thema ein politisches Streitobjekt ist. Deswegen vervielfacht sich in dieser Frage die Zahl der Experten. Denn Politiker halten sich von Hause aus schon für Experten. Insofern sind Politiker als Experten für den Mindestlohn praktisch bereits gesetzt, ob sie nun eine Ahnung vom Thema haben oder nicht. Sie haben sogar die Pole Position. Deshalb liegt das Thema auch immer in Wahlkämpfen und Koalitionsverhandlungen auf dem Tisch. Die einen wollen,die anderen wollen nicht.

   Darüber hinaus gibt es eine Unmenge von Experten, die nicht oder gerade nicht Politiker sind. Dazu zählt das Heer der Journalisten. Journalisten müssen von Hause aus nicht nur die Seiten und die Sendezeit füllen. Nicht wenige stehen unter dem Druck auch alles besser wissen zu müssen. Der Konkurrenzdruck sorgt, so scheint es, nicht selten für mit der heißen Nadel gestrickte Expertisen. Da übernimmt man in der Eile schon mal die Originale der Agenturen und Presseabteilungen. Eigene Recherche kostet Zeit und Geld und vor allem letzteres ist knapp, wie in anderen Branchen auch.

   Eine nicht zu unterschätzende Gruppe ist die der Wissenschaftler und Forscher. In dieser Gruppe wird es bei jedem Thema heikel. Denn sie sind in einer äußerst schwierigen Situation, weil sie sich ständig positionieren müssen. Politiker und Jornalisten können bei Bedarf hinter Ihren Parteien oder Verlegern in Deckung gehen. Das können die Experten aus der Wissenschaft nicht so ohne weiteres. Sie stehen immer vor dem Dilemma: Mainstream oder gegen den Strom. Zu lange im Mainstream oder zu früh gegen den Strom, beides kann tödlich fürs Renommee sein.

   Allen Expertengruppen zum Thema Mindestlohn ist übrigens eines gemeinsam. Sie besetzen Einkommensklassen, die weit über dem diskutierten gesetzlichen Mindestlohn angesiedelt sind. Daraus resultiert wohl auch die Erkenntnis, das guter Rat teuer ist. Eine weitere Erfahrung finden wir ebenfalls bestätigt:  aus sicherer Distanz lassen sich Ratschläge besonders gut erteilen.

   Die eigene Google Recherche zum Thema führt auch nicht weiter, sondern mit 1,7 Millionen Suchergebnissen (in 0,21 Sekunden) eher zum völligen Blackout. Vom wirtschaftlichen Untergang des Abendlandes bis zum Einzug in den Garten Eden ist alles im Angebot. Und die, worauf es ankommt, die Mindestlöhner, haben offensichtlich überhaupt keine Stimme oder werden nur, statistisch in Millionen ausgedrückt, als Problemzone wahrgenommen.

   Dabei könnte sich der ganze Radau zum Mindestlohn durchaus als heiße Luft entpuppen. Denn das ganze Thema wäre womöglich vom Tisch hätten die Experten sich mit dem Buch (bereits 2008 erschienen) und den Gedanken eines Zahnpastaverkäufers befaßt. So bezeichnet sich gelegentlich der erfolgreiche Milliardär und Gründer der dm-Drogeriekette selbst. Werner Götz hat sich nicht nur als Unternehmer einen Namen gemacht. Er ist auch als prominenter Vertreter des bedingungslosen Grundeinkommens für Alle profiliert. Mit dieser Idee wäre das leidige Thema Mindestlohn endlich vom Tisch.

   „Eine scheinbar arbeitslose Mutter, die zwei Kinder erzieht, ist doch nicht arbeitslos“, sagt Götz Werner und nimmt auch sonst kein Blatt vor den Mund: „Hartz IV ist offener Strafvollzug“.

   Bei den Fernsehsendern ist Götz Werner inzwischen ein gern gesehener Gast. Im Netz gibt es viele Fundstellen. Gut Ding will eben Weile haben. Beurteilen Sie das Schneckentempo selbst. Das Video dokumentiert ein Interwiew dem Jahr 2007 (!). Schauen Sie rein ins

Video


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Das Handy der Kanzlerin

IMMER WIEDER MITTWOCHS
30.10.2013
(Update ►)

Dem Handy der Kanzlerin sei es gedankt
Es geschah am helllichten Tag

   Unerhört, jetzt auch noch die Regierungschefin. Oder sagen wir vielleicht besser: zum Glück. Am helllichten Tag ausspioniert, das kann dem amerikanischen Friedensnobelpreisträger Barack Obama gar nicht hoch genug angerechnet werden. Endlich ein weltweit sichbares Zeichen für die Gleichheit der Erdenbürgerinnen und Erdenbürger. Schluss mit den ganzen Privilegien. Nicht nur die läppische eMail-Korrespondenz des kleinen Mannes und der kleinen Frau wird rigoros abgefischt, sondern auch die ganz großen werden gnadenlos abgehört. Endlich das richtige Signal an die politikverdrossene Wählerschaft. Gleiches Recht für alle. Vor dem Datenstaubsauger sind alle gleich. Bravo.

   Dem Handy und der sorglosen Kanzlerin sei’s gedankt. Endlich marschiert die mediale vierte Gewalt im empörten Gleichschritt. Lange Zeit dümpelte die Aufmerksamkeit der Gazetten und Sender zwischen zwei Polen hin und her. Übereifrigkeit musste sich die Rechercheminderheit von der staatstragenden Halbsoschlimm-Fraktion vorhalten lassen.

   Dem Innenminister ging das ganze ohnehin „auf den Senkel“ (Originalton). Da steht er nicht allein. Der Kammerdiener der Kanzlerin erklärte die Geschichte in der Vorwahlzeit folgerichtig für beendet, bevor sie richtig begonnen hatte. Dumm gelaufen.

   Aber schon läuft das Ganze wieder aus dem Ruder. Moderatoren und Leitartikler stürzen sich mit Hurra auf den Leckerbissen „Deutsch-Amerikanische Freundschaft“. Unter Freunden tut man sowas nicht. So klingt es von den hohen Rossen. Wir sind ja auch gar keine Freunde, talkt ein ehemalige US-Botschafter in Deutschland zurück. Wir sind Partner korrigiert er den Moderator. Nach dessen Konzept sollte wohl im öffentlich rechtlichen Fernsehen der Schutz der bürgerlicher Grundrechte in einen Ehestreit zwischen zwei Nationen umgedichtet werden.

   Insgesamt steht wahrlich mehr auf dem Spiel als internationaler politischer Bruderzwist. Und zum Glück, obwohl fest in amerikanischer Hand, sendet YouTube immer noch. Eine knappe Million Menschen haben sich bisher das Video „Überwachungsstaat – Was ist das?“ angesehen. Nicht nur inhaltlich ein Volltreffer, sondern auch technisch ein Leckerbissen: schauen Sie rein ins

Video

Update 03.07.2014
Quelle: http://www.tagesschau.de/inland/nsa-xkeyscore-100.html

Von der NSA als Extremist gebrandmarkt

Stand: 03.07.2014 05:00 Uhr

Die NSA späht gezielt Deutsche aus, die sich mit Verschlüsselung im Internet beschäftigen. Das geht aus einem geheimen Quellcode hervor, der NDR und WDR vorliegt. NSA-Opfer lassen sich damit namentlich identifizieren.  … weiter zum Original►

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Gute Aussichten

Herrliche Aussichten

Plan-B-Tafel-Fotolia_21334087_XS-122x88

Auch Reichtum kann man lernen

Was wir gestern nicht wussten und heute noch nicht können,
lernen wir morgen einfach dazu.


Alles mussten wir lernen – einfach alles. Vieles davon zielstrebig und bewusst:
Sprechen • Lesen Schreiben • Laufen • Auto fahren • zum Mond fliegen die Schuhe zubinden … Manches lernen wir durch Erfahrung: man wird bestraft, wenn man falsch parkt man wird gelobt, wenn man etwas richtig macht • man verbrennt sich, wenn man ins Feuer fasst …

Anderes haben wir einfach gutgläubig übernommen: ein guter Mensch kommt in den Himmel • Politik ist ein schmutziges Geschäft Geld macht nicht glücklich Immer sind die Anderen schuld • Ehrlich währt am längsten • Lügen haben kurze Beine und ändern können wir sowieso nichts …

Zum Glück besitzen wir von Hause aus eine phänomenale Fähigkeit: wir können immer wieder etwas neues dazulernen oder wieder umlernen. Zum Beispiel: auf Reisen fließend in der Landessprache mitmischen ein Musikinstrument spielen die sportlichen Leistungen verbessern gesund bleiben mit anderen Menschen besser zurecht kommen dauerhaft unsere Existenz sichern unseren Kindern eine lebenswerte Zukunft bieten von unseren Mitmenschen geschätzt und geachtet werden …

Die Vergangenheit ist unwiderruflich Schnee von gestern. Nur unsere Zukunft können wir gestalten. Dazu müssen wir lediglich ganz bewusst in der Gegenwart leben und lernen. Vielleicht müssen wir auch neu lernen, wie man lernt. Oft ist es sogar besser, wenn wir Unnützes wieder verlernen und Platz schaffen für Neues. Immer sinnvoller wird heutzutage noch eine ganz andere Fähigkeit:

lernen, was man am besten nicht lernt.
Richtig lernen macht Spaß – tatsächlich.

Wenn lernen stressig wird, läuft mit Sicherheit etwas falsch.

Warum soll eigentlich derjenige Recht haben,

der etwas für unmöglich hält?

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können wir auch verwirklichen. (Napoleon Hill)