IMMER WIEDER MITTWOCHS
15.01.2014

Der Arschloch-Faktor

Bitte lesen Sie diesen Text NICHT wenn Sie gerade besonders gut drauf sind.
Verschieben Sie die Lektüre auf einen  Zeitpunkt, an dem Sie an sich
oder an der Menschheit verzweifeln, Sie sich besonders über jemanden ärgern
oder Sie jemand schikaniert hat.

Unworte

„… die Arschlöcher vermehren sich wie die Kaninchen.“ 
(Zitat: Hans R. Beierlein)

   Der Bundesverdienstkreuzträger  Hans R. Beierlein machte nicht nur Udo Jürgens groß. Auch Heino, Stefanie Hertel, Patrick Lindner, Florian Silbereisen und andere sollen ihm laut Wikipedia einiges zu verdanken haben. Der Mann kennt sich im Volkstümlichen aus und wird wissen, wovon er spricht.

 Pferdekopf-Fotolia_9270047_XS-168x178  Jeder kennt einige dieser kaninchengleichen Spezies. Es ist aber riskant, sie so zu bezeichnen. Es droht der Konflikt mit dem Strafgesetzbuch, vor allem, wenn der Angesprochene ein Beamter ist. Der Chef des Bundeskanzleramts darf zum Parteifreund schon mal sagen: „Ich kann Deine Fresse nicht mehr sehen, ich kann Deine Scheiße nicht mehr hören“. Das geht eben noch durch, vor allem,  wenn der so angesprochene Abgeordnete und Innenpolitiker Wolfgang Bosbach aus der Reihe tanzt und im Parlament gegen die Milliardenzahlung für den EU-Rettungsschirm stimmt.  Die Erinnerung geht zurück in den Herbst 2011.

Das war schließlich ein glatter Affront gegen die Kanzlerin. Selbstverständlich brachte das ihren Adlatus Ronald Pofalla auf die Palme. Es ist nicht überliefert, ob der Kanzleramtsminister, ausgebildete Sozialpädagoge und Jurist bereits damals resigniert und verzweifelt den Umstieg in den Vorstand der Deutsch Bahn AG ins Auge gefasst hat.

Öffentlich ist nicht so gut. Für sich selbst oder im engen vertrauten Kreis ist die Verwendung des Hinterteils als entlastendes Schimpfwort aber unverzichtbar. Sie ist vor allem geeignet, Schlimmeres zu verhüten. Der kürzlich in Florida in einem Kino erschossene 43 Jährige Mann könnte noch leben, wenn der Todesschütze sich mit dem besagten Unwort Erleichterung verschafft hätte. Stattdessen hat er den Kinobesucher vor den Augen seiner Frau über den Haufen geknallt, weil der mit seinem Smartphone rumhantiert hat. Diese Allgegenwärtigkeit von Handyterror ist natürlich auch hierzulande ein Problem. Statt Knarre tut es aber auch ein unhörbares „Arschloch“ in Richtung der Nervensäge. Das entspannt.

Die Verwendung solcher Ausdrücke ist natürlich keine korrekte Umgangsform, auch wenn sie lautlos benutzt werden. Das haben wir zu recht so gelernt. Nun leben wir aber in stressigen Zeiten. Manchmal weiß man sich ja wirklich kaum mehr zu helfen. Das Problem ist allerdings schon vor einiger Zeit erkannt worden. Auf diese Weise ist das „Arschloch“ literatur- und zitierfähig geworden. Den Mut zu dieser Textveröffentlichung verdanken Sie unter anderem der Tatsache , dass der Verfasser dank des neueren deutschen Filmtitels „FACK JU GÖTHE“ wegen seiner Überschrift über diese Veröffentlichung nicht das Schlimmste befürchten muss. (3 Millionen Kinobesucher in kurzer Zeit  können nicht irren. eine Vorschau gibt es hier).

   Im Bücherregal stehen schon seit 2007 das Werk vom renommierten Stanfordprofessor Robert I. Sutton „DER ARSCHLOCH-FAKTOR (erschienen im deutsche Hanser Verlag, inzwischen auch als Heyne Taschenbuch) und „Der A-Quotient, Theorie und Praxis des Lebens mit Arschlöchern“. Gerade dieses im Jahre 2005 bei Zweitausendeins erschienene Büchlein des Theaterwissenschaftlers, Drehbuchautors, Fernsehredakteurs und Regisseurs, Charles Lewinsky ist geeignet gepeinigte Seelen vor dem Verderben zu retten.

  

Sutton geht das Phänomen von der unternehmerischen Seite an. Untertitel: „Vom geschickten Umgang mit Aufschneidern, Intriganten und Despoten im Unternehmen.“ Lewinsky packt das Unheil allgemeiner bei der Wurzel.

   Lassen wir zunächst den Klappentext zum Werk des Professors sprechen:

   „Wir alle kennen sie: die Wichtigtuer, Intriganten, Tyrannen und Egomanen im Berufsleben – und wir haben eine sehr einprägsame Bezeichnung für diese Spezies, die uns das Leben oft genug schwer macht …Dieses rotzfreche Buch von Robert Sutton, renommierter Management-Autor und Professor in Stanford, liefert den Beweis: Arschlöcher sind nicht nur eine unerträgliche Zumutung für ihre Mitmenschen, sondern schaden dem Unternehmen massiv – auch und gerade wenn sie an dessen Spitze stehen. Wie lassen sich Arschlöcher sicher identifizieren und entschlossen kaltstellen? Dieses Buch öffnet uns die Augen. Es verhilft den Unterdrückten des Arbeitsalltags zu ihrem Recht und ist Balsam für alle, die sich am Ende ihres Bürotags nur noch eins wünschen: Nichts wie raus hier. Ein respektloser Leitfaden mit einer Fülle von nützlichen Ideen, wie man Arschlöcher zum Teufel jagt, ihnen – wenn das nicht geht – optimal ausweicht oder sich (schlimmstenfalls) eine erträgliche Nische sucht, wo man seine Ruhe vor ihnen hat …“

Hier noch 3 Leseproben des Verlags:

DER ARSCHLOCH-FAKTOR Leseprobe 1 – Inhaltsverzeichnis

DER ARSCHLOCH-FAKTOR Leseprobe 2 – Vorwort

DER ARSCHLOCH-FAKTOR Leseprobe 3 – Kapitel 1

Jetzt zum Klappentext „Der A-Quotient“ von Charles Lewinsky:

A-Quotient-Buchcover

   „Einstein schrieb einst an einen Freund über die gescheiterte Hoffnung, aus nationalistischen Spießern Demokraten zu machen:
„Wir empfanden beide nicht, wie viel mehr im Rückenmark sitzt als im Großhirn, und wieviel fester es sitzt“

   Charles Lewinsky setzt den Ort bestimmter Denkweisen noch etwas tiefer an. Folgerichtig stellt der Autor in seiner kleinen Schmähschrift dem Kopfdenker den Arschdenker gegenüber und klärt mit dieser These zum Beispiel die Frage nach dem Ursprung einer Fernsehsendung wie Deutschland sucht den Superstar“ oder Weshalb George W. Bush Präsident nicht nur werden sondern auch bleiben konnte“ (Hans-Günter Pflaum, Die Presse, Wien).

   Das erste und einzige umfassende Standardwerk zum Verständnis und zum Diagnostizieren der menschlichen Volksseuche Nr. 1. Für Arschdenker ist „überlegen“ nicht etwas, das man tut, sondern etwas, das man ist. Mumpiz, den man sich aus Bild oder Bibel zusammengeschnorrt hat, wird als eigene Meinung ausgegeben und als unwiderlegbare Tatsache hingestellt. Nie zuvor wurde dieses Phänomen so stringent analysiert. Das kleine Buch ist eine unschätzbare Lebenshilfe. Kann man die Arschlöcher erst einmal zweifelsfrei erkennen, ist es leichter, sie zu ertragen oder sogar zu bekämpfen.“ (Falko Rademacher, Eulenspiegel, Berlin).

„Der Mensch kann auf zwei Arten denken: mit dem Kopf und mit dem Arsch. Die Leistungsfähigkeit des einen Denksystems messen wir als IQ (Intelligenz-Quotient), die des anderen als AQ (Arschloch-Quotient).“

„Die Profis sterben aus, und die Arschlöcher vermehren sich wie die Kaninchen.“ (Hans R. Beierlein)

Dieser Link führt zu einer Leseprobe direkt auf Charles Lewinskys Webseite

 Zwei weiteren Kostproben aus dem unentbehrlichen Erstehilfe-Set für die schwere Plage:

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 „Der oft zitierte gesunde Menschenverstand ist im Arsch angesiedelt. Er sorgt für rote Backen, eine geregelte Verdauung und die wohlige Gewissheit, immer Recht zu haben. Auch wenn man den größten Scheiß erzählt“. (Seite 46)

„Sich ein Urteil bilden ist anstrengend. Vorurteile dagegen fallen leicht. Das allein verschafft dem Arsch einen riesigen Vorteil gegenüber dem Kopf. Und das ist keineswegs der einzige. (Seite 47)

 Es gilt natürlich als klar vereinbart, dass Leser und Leserinnen dieses Textes nicht nur annähernd dem Verdacht ausgesetzt sind, mit der beschriebenen Teilmenge von Zeitgenossen und Genossinnen irgendwie in Verbindung gebracht zu werden. Zur heutigen Erörterung war außerdem ein ganz anderes Thema vorgesehen.

 Der Themenwechsel ist dadurch zustande gekommen, dass dieser Tage wieder besonders die Rückbesinnung auf das Standardwerk von Charles Lewinsky geboten war. Der Mensch gönnt sich ja sonst nichts und so sucht Deutschland nicht nur den Superstar sondern kürt auch Unworte des Jahres. Der A-Quotient gibt ganz klar darüber Auskunft, mit welchem Körperteil hier gedacht wird, wenn als Favoriten „Sozialtourismus“ und „Armutszuwanderung“ zur Auswahl stehen..

Dass der Arsch  bei den Wortschöpfungen mitgedacht hat, geht vermutlich über einen Anfangsverdacht  weit hinaus. Das Rennen hat für das vergangene Jahr schließlich  „Sozialtourismus“ für sich entschieden. Das hat die Jury pressewirksam gemeldet. Das kaum von Armut betroffene Gremium, vier Sprachwissenschaftler und ein Journalist, haben sich wohl kaum Gedanken über die Redewendung „Kacke am Dampfen halten“ gemacht, um mal im Sprachbild zu bleiben. Die weithin als unsäglich kritisierten Sprüche werden so jedenfalls am Köcheln gehalten. Kreative Prämierungsarbeit könnte man sich durchaus auch anders vorstellen.

Aber was soll’s? „Die Menschen sind so, stellte Konrad Adenauer einmal fest. Es gibt keine anderen.“ (Fundstelle: Der A-Quotient, Seite 126)


Video:
FACK JU GÖHTE Trailer


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